Oldtimerversicherung mit Rallye-Deckung: So sichern Sie Ihr Fahrzeug für 2025 optimal ab
12 Jun 2025
Katrin Straub
Geschäftsführerin bei nextsure
Die Teilnahme an einer Oldtimer-Rallye ist für viele Enthusiasten der Höhepunkt des Jahres. Doch die meisten Standardversicherungen versagen genau dann, wenn der Schutz am wichtigsten ist. Wir zeigen Ihnen, wie Sie eine Oldtimerversicherung mit Rallye-Deckung finden, die Ihr wertvolles Fahrzeug auf jeder Etappe schützt.
The topic in brief and concise terms
Standard-Oldtimerversicherungen schließen Schäden bei Rallyes mit Zeitnahme fast immer aus.
Es ist entscheidend, zwischen touristischen Ausfahrten, Gleichmäßigkeitsrallyes und Bestzeit-Rallyes zu unterscheiden, da der Versicherungsschutz variiert.
Eine spezielle Rallye-Deckung sollte Transport, Standrisiken im Fahrerlager und Schäden während der Wertungsprüfungen umfassen.
Für Besitzer klassischer Fahrzeuge ist eine Rallye mehr als nur eine Ausfahrt; sie ist die Erfüllung einer Leidenschaft, die oft mit einem sechsstelligen Fahrzeugwert verbunden ist. Ein Schaden während einer solchen Veranstaltung kann schnell finanzielle Risiken von über 50.000 Euro bedeuten. Standardpolicen schließen Schäden bei Fahrten mit Wettbewerbscharakter jedoch fast immer aus. Dieser Artikel erklärt Ihnen die entscheidenden Unterschiede, zeigt die notwendigen Leistungsbausteine einer echten Rallye-Deckung auf und gibt praxisnahe Tipps, wie Sie den passenden Schutz für Ihr Liebhaberfahrzeug finden.
Deckungslücke analysieren: Warum Ihre Standard-Police bei Rallyes versagt
Eine herkömmliche Oldtimer-Versicherung bietet exzellenten Schutz für den Alltag, doch bei Rallyes stößt sie an ihre Grenzen. Der Grund liegt in einer Klausel, die Schäden bei „Fahrveranstaltungen zur Erzielung einer Höchstgeschwindigkeit“ ausschließt. Bereits eine einzige Wertungsprüfung mit Zeitnahme kann diesen Ausschluss aktivieren.
Stellen Sie sich vor, Ihr Porsche 911 Targa, Wert 95.000 Euro, erleidet bei einer Gleichmäßigkeitsprüfung einen Schaden. Ihre normale Vollkasko wird die Regulierung mit hoher Wahrscheinlichkeit ablehnen. Viele Versicherer legen diesen Passus sehr streng aus, was für Sie einen Totalausfall der Leistung bedeutet.
Selbst bei touristischen Ausfahrten ohne Zeitdruck kann es zu Problemen kommen, wenn der Veranstalter das Event als „Rallye“ bezeichnet. Eine explizite Rallye-Deckung ist daher für 100 Prozent Sicherheit unerlässlich. Diese Deckungslücke zu kennen, ist der erste Schritt zur richtigen Absicherung.
Rallye-Arten richtig einstufen: Von der Touristikfahrt zur Wertungsprüfung
Versicherer unterscheiden sehr genau, an welcher Art von Veranstaltung Sie teilnehmen. Die Art der Rallye entscheidet über den notwendigen Versicherungsschutz und die Kosten. Eine falsche Einschätzung kann den gesamten Schutz für Ihr Fahrzeug im Wert von über 100.000 Euro gefährden.
Man kann grob zwischen drei Kategorien unterscheiden, die für den Versicherungsschutz relevant sind:
Touristische Ausfahrten: Hier geht es um das Fahren einer vorgegebenen Strecke ohne Zeitmessung. Diese sind oft, aber nicht immer, von der normalen Kaskoversicherung abgedeckt.
Gleichmäßigkeitsrallyes: Bei diesen Veranstaltungen muss eine Strecke in einer exakten Sollzeit absolviert werden. Obwohl es nicht um Höchstgeschwindigkeit geht, werten viele Versicherer dies bereits als motorsportlichen Wettbewerb.
Bestzeit-Rallyes: Hier zählt allein die schnellste Zeit auf abgesperrten Wertungsprüfungen. Eine Standard-Oldtimerversicherung bietet hierfür niemals Schutz.
Unser Experten-Tipp: Klären Sie vor der Teilnahme immer schriftlich mit Ihrem Versicherer, ob die spezifische Veranstaltung, inklusive aller Wertungsprüfungen, vollständig abgedeckt ist. Ein Vergleich von Oldtimerversicherungen hilft, Anbieter mit flexibleren Bedingungen zu finden. So vermeiden Sie böse Überraschungen im Schadenfall.
Leistungsbausteine definieren: Was eine gute Rallye-Versicherung abdecken muss
Eine spezialisierte Oldtimerversicherung mit Rallye-Deckung ist mehr als nur eine angepasste Kaskoversicherung. Sie besteht aus mehreren Bausteinen, die Risiken vor, während und nach der Veranstaltung abdecken. Ein Schaden am Motor kann schnell 20.000 Euro übersteigen.
Achten Sie darauf, dass Ihr Vertrag die folgenden vier Kernbereiche abdeckt:
Transportrisiken: Schäden, die beim Verladen oder auf dem Weg zum Veranstaltungsort auf einem Anhänger entstehen, sind oft nicht Teil einer Standard-Police.
Paddock- und Standrisiken: Im Fahrerlager kann es schnell zu Rangierschäden oder Vandalismus kommen. Dieser Schutz sollte explizit eingeschlossen sein.
Wertungsprüfungen (WP-Kilometer): Dies ist der Kern der Rallye-Deckung. Der Schutz muss Schäden während der gezeiteten Etappen umfassen, auch selbstverschuldete.
Erweiterte Kaskoleistungen: Eine gute Rallye-Police deckt auch Motor-, Getriebe- oder Bruchschäden ab, die als Folge eines Unfalls auftreten.
Eine umfassende Vollkasko für Oldtimer mit Rallye-Zusatz ist die sicherste Wahl. Sie schützt Ihr Investment, das oft den Wert von 150.000 Euro übersteigt, gegen die spezifischen Gefahren des Rallyesports.
Kosten kalkulieren: Mit welchen Aufschlägen Sie für Rallye-Schutz rechnen müssen
Die Absicherung für Rallyes ist eine individuelle Kalkulation und kein Produkt von der Stange. Während eine Basis-Oldtimerversicherung oft schon für unter 200 Euro pro Jahr zu haben ist, sind die Kosten für die Rallye-Deckung deutlich höher. Die Prämie hängt von mindestens drei Faktoren ab.
Der Preis wird durch den Fahrzeugwert, die Art der Rallye und die Anzahl der Wertungsprüfungs-Kilometer bestimmt. Ein Aufschlag von 20 bis 40 Prozent auf die Jahresprämie der Vollkasko ist ein realistischer Richtwert für gelegentliche Teilnahmen an Gleichmäßigkeitsrallyes. Für eine einzelne Veranstaltung mit höherem Risiko kann die Prämie auch 500 bis 1.500 Euro betragen.
Einige Anbieter berechnen die Prämie pro Veranstaltung, andere bieten einen pauschalen Jahreszuschlag an. Ein genauer Blick auf die Kosten einer Oldtimerversicherung mit Rallye-Erweiterung zeigt, dass sich ein Vergleich lohnt. Die Preisunterschiede können bei gleichem Schutz bis zu 30 Prozent betragen.
Experten-Tipps zur Vertragsprüfung: Fallstricke in den Bedingungen erkennen
Der Teufel steckt im Detail, besonders im Kleingedruckten von Versicherungsverträgen. Eine Allgefahrendeckung bietet zwar umfassenden Schutz, doch auch hier gibt es Ausschlüsse. Ein kritischer Blick auf die Bedingungen schützt Sie vor unliebsamen Überraschungen, die Sie zehntausende Euro kosten können.
Achten Sie besonders auf die Definition von „Rallye“ und die genauen Bedingungen für den Versicherungsschutz. Unser Experten-Tipp: Lassen Sie sich schriftlich bestätigen, dass auch Schäden durch Fehlbedienung oder Betriebsschäden während der Rallye abgedeckt sind. Nicht jede Police mit Rallye-Zusatz deckt beispielsweise einen Motorschaden, der ohne Fremdeinwirkung auf einer Wertungsprüfung entsteht.
Prüfen Sie auch, ob eine Oldtimerversicherung ohne Kilometerbegrenzung für Rallyes überhaupt angeboten wird oder ob die gefahrenen Rallye-Kilometer auf ein Jahreslimit angerechnet werden. Eine professionelle Beratung hilft, diese Fallstricke zu identifizieren und eine wirklich passende Absicherung zu gestalten.
Jetzt individuelle Risikoanalyse anfordern: Lassen Sie Ihre Versicherungssituation kostenfrei prüfen und erhalten Sie konkrete Optimierungsvorschläge.
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Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) bietet eine Pressemitteilung zum Thema Oldtimer im Jahr 2023.
Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) stellt einen Kurzbericht als PDF zum Fahrzeugbestand und Alter von Oldtimern im Jahr 2023 bereit.
Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) informiert in einer Pressemitteilung über den Fahrzeugbestand im Jahr 2025.
Deutscher Motor Sport Bund (DMSB) bietet umfassende Informationen zum Thema Rallye im Automobilsport.
ADAC Motorsport informiert über Rallye-Clubsport und relevante Regelungen.
ADAC stellt allgemeine Informationen zu Oldtimern und Youngtimern bereit.
ADAC Motorsport bietet Einblicke in den Bereich des Klassik Motorsports.
FAQ
Wie finde ich eine Oldtimerversicherung mit Rallye-Deckung?
Der beste Weg ist, sich an spezialisierte Versicherungsmakler oder Anbieter zu wenden, die explizit mit Rallye- oder Rennkasko-Deckungen werben. Vergleichen Sie die Angebote genau und achten Sie darauf, dass die Leistungen exakt zur Art der von Ihnen gefahrenen Rallyes passen.
Was ist der Unterschied zwischen einer Rallye-Deckung und einer Allgefahrendeckung?
Eine Allgefahrendeckung (All-Risk) ist eine sehr umfassende Form der Kaskoversicherung, die alles versichert, was nicht explizit ausgeschlossen ist. Sie kann Schäden bei Gleichmäßigkeitsrallyes abdecken. Eine reine Rallye-Deckung ist speziell für den Motorsport konzipiert und deckt auch Risiken bei Bestzeit-Rallyes ab, die eine Allgefahrendeckung oft ausschließt.
Gilt der Versicherungsschutz auch für Rallyes im Ausland?
Das hängt vom Vertrag ab. In der Regel ist der Schutz auf Europa beschränkt. Für Rallyes außerhalb Europas muss meist eine separate Vereinbarung mit dem Versicherer getroffen werden. Klären Sie den Geltungsbereich immer vorab.
Muss ich für die Rallye-Versicherung ein H-Kennzeichen haben?
Nein, die Art des Kennzeichens (z.B. H-Kennzeichen, Saisonkennzeichen oder schwarzes Kennzeichen) ist für den Abschluss der Rallye-Zusatzdeckung in der Regel nicht entscheidend. Wichtiger sind der Fahrzeugzustand, das Wertgutachten und die Art der Veranstaltung.
Sind mehrere Fahrer unter der Rallye-Police versichert?
Normalerweise müssen alle potenziellen Fahrer, insbesondere der Beifahrer, dem Versicherer vorab gemeldet werden. Die Erfahrung und das Alter der Fahrer fließen in die Risikobewertung und die Prämie ein.
Was passiert bei einem Schaden während einer Rallye?
Melden Sie den Schaden umgehend Ihrem Versicherer. Dokumentieren Sie alles mit Fotos und Zeugenaussagen. Bei spezialisierten Rallye-Versicherungen wird oft ein Gutachter beauftragt, der Erfahrung mit Motorsport- und Oldtimerschäden hat, um eine schnelle und fachgerechte Regulierung zu gewährleisten.
