Freie Fahrt für Ihren Klassiker: So sichern Sie sich eine Oldtimerversicherung ohne Kilometerbegrenzung
25 Apr 2025
Katrin Straub
Geschäftsführerin bei nextsure
Die meisten Oldtimerversicherungen ziehen bei 9.000 Kilometern pro Jahr eine strikte Grenze. Für echte Enthusiasten, die ihr Fahrzeug leben und fahren wollen, ist das oft ein Hindernis. Wir zeigen Ihnen den Weg zu einer Versicherung, die Ihre Leidenschaft nicht ausbremst.
The topic in brief and concise terms
Einige Spezialversicherer bieten Oldtimer-Policen ohne Kilometerbegrenzung an, was für aktive Fahrer entscheidend ist.
Voraussetzungen sind typischerweise ein Mindestwert von 10.000 Euro, ein Alter von über 25 Jahren, ein Garagenstellplatz und ein Alltagsfahrzeug.
Die Prämie richtet sich nach dem Fahrzeugwert (ermittelt durch ein Gutachten), nicht nach Schadenfreiheitsklassen.
Ein Oldtimer ist mehr als nur ein Auto; er ist ein Stück gelebte Geschichte und eine Investition, die mit jeder Ausfahrt an emotionalem Wert gewinnt. Doch viele Standardpolicen schränken diese Freiheit durch strikte Kilometerbegrenzungen von oft unter 10.000 Kilometern pro Jahr ein. Das stellt Besitzer vor ein Dilemma: Fahren oder schonen? Eine Oldtimerversicherung ohne Kilometerbegrenzung löst diesen Konflikt. Sie bietet den umfassenden Schutz, den Ihr Klassiker verdient, und die Freiheit, die Sie sich wünschen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie den passenden Tarif finden, welche Voraussetzungen gelten und warum ein solcher Schutz oft die klügere Wahl ist.
Das Problem mit der Kilometergrenze: Warum Standardtarife oft nicht ausreichen
Viele Versicherer begrenzen die jährliche Fahrleistung für Oldtimer auf 5.000 bis 10.000 Kilometer. Diese Regelung basiert auf der Annahme, dass die Fahrzeuge selten bewegt werden, was das Risiko und somit die Prämie senkt. Für einen spontanen Roadtrip durch die Alpen oder die Teilnahme an mehreren Oldtimer-Rallyes innerhalb eines Jahres reicht dieses Kontingent jedoch selten aus. Eine Überschreitung der vereinbarten Distanz kann empfindliche Folgen haben. Versicherer zeigen sich bei einer Abweichung von zehn bis fünfzehn Prozent oft noch kulant, aber darüber hinaus wird es kritisch. Die Konsequenzen reichen von Nachzahlungen bis hin zu Vertragsstrafen in Höhe eines ganzen Jahresbeitrags. Dies schafft eine Unsicherheit, die der Freude am Fahren im Wege steht. Deshalb ist die Suche nach einer Oldtimerversicherung ohne Kilometerbegrenzung für aktive Fahrer essenziell. Die starren Kilometerkorsetts vieler Policen passen einfach nicht zur Lebensrealität vieler Oldtimer-Liebhaber.
Anbieter identifizieren: Wo findet man Policen ohne Kilometerlimit?
Die gute Nachricht ist: Es gibt sie, die Tarife ohne Kilometerzähler im Nacken. Einige spezialisierte Anbieter haben erkannt, dass wahre Leidenschaft keine Grenzen kennt. So bieten beispielsweise Versicherer wie Helvetia eine sogenannte Allgefahrendeckung ohne Kilometerbegrenzung an. Diese Tarife sind speziell für Besitzer konzipiert, die ihr Fahrzeug regelmäßig und ausgiebig nutzen möchten. Der Schlüssel zur Identifikation solcher Angebote liegt in der genauen Prüfung der Vertragsbedingungen, oft unter den Stichworten „All-Risk-Deckung“ oder „unbegrenzte Fahrleistung“. Wichtig ist, nicht nur auf den Preis, sondern auf das gesamte Leistungspaket zu achten. Ein Vergleich von Oldtimerversicherungen zeigt, dass die Preisunterschiede bei über 2.000 Euro pro Jahr liegen können. Die Suche erfordert etwas mehr Recherche, zahlt sich aber durch uneingeschränkten Fahrspaß aus. Der nächste Schritt ist, die spezifischen Anforderungen dieser Premium-Tarife zu verstehen.
Voraussetzungen erfüllen: Diese Kriterien müssen Sie für den Top-Schutz erfüllen
Versicherer knüpfen den begehrten Schutz ohne Limit an klare Bedingungen, um das Risiko zu steuern. Diese Hürden sind für gepflegte Sammlerfahrzeuge jedoch meist problemlos zu meistern. Ein zentraler Punkt ist der Fahrzeugwert; ein Marktwert von mindestens 10.000 Euro ist eine gängige Untergrenze. Zudem wird oft ein Mindestalter für den Fahrer von 23 oder 25 Jahren gefordert. Hier sind die typischen Anforderungen im Überblick:
Fahrzeugalter: Das Fahrzeug muss in der Regel mindestens 25 Jahre alt sein.
Fahrzeugzustand: Ein guter, weitgehend originaler Zustand ist obligatorisch.
Unterbringung: Das Abstellen des Fahrzeugs in einer abgeschlossenen Einzel- oder Sammelgarage ist fast immer Pflicht.
Alltagsfahrzeug: Der Halter muss ein separates Fahrzeug für den täglichen Gebrauch nachweisen können.
Wertgutachten: Ab einem bestimmten Wert (z. B. 80.000 Euro) ist ein ausführliches Gutachten eines anerkannten Sachverständigen erforderlich.
Die Existenz eines Alltagsfahrzeugs belegt, dass der Oldtimer tatsächlich ein Liebhaberobjekt ist. Sind diese Voraussetzungen für die Oldtimerversicherung erfüllt, steht der Kostenanalyse nichts mehr im Weg.
Kosten analysieren: Was kostet die Freiheit ohne Kilometerzähler?
Eine Oldtimerversicherung ohne Kilometerbegrenzung ist nicht zwangsläufig teurer als ein Standardtarif mit Limit. Die Prämie orientiert sich primär am Fahrzeugwert, nicht an Schadenfreiheitsklassen wie bei normalen Kfz-Versicherungen. Eine Haftpflichtversicherung für einen Oldtimer mit H-Kennzeichen kann bereits für 40 bis 110 Euro jährlich abgeschlossen werden. Die Kosten für eine Kaskoversicherung hängen direkt vom Marktwert ab. Eine Wertsteigerung von bis zu zwanzig Prozent ist bei einigen Anbietern sogar beitragsfrei mitversichert. Ein weiterer Vorteil: Im Schadensfall erfolgt keine Rückstufung der Schadenfreiheitsklasse. Das bedeutet, dass ein selbstverschuldeter Unfall die Prämie für die Folgejahre nicht erhöht. Eine genaue Kalkulation, was eine Oldtimerversicherung kostet, hängt vom individuellen Fahrzeug und dem gewünschten Schutzumfang ab. Ein entscheidender Faktor für die korrekte Prämienberechnung ist das Wertgutachten.
Rechtliche Fallstricke: Die Konsequenzen bei Überschreitung der Kilometergrenze
Wer die vereinbarte Jahresfahrleistung bei einem limitierten Tarif überschreitet, riskiert mehr als nur einen mahnenden Anruf seines Versicherers. Die rechtlichen und finanziellen Folgen können erheblich sein. Zwar gewähren viele Gesellschaften eine Kulanz von zehn bis fünfzehn Prozent, doch darüber hinaus wird es ernst. Die Konsequenzen sind klar geregelt:
Beitragsnachforderung: Die Versicherung wird den Beitrag rückwirkend für die höhere Kilometerklasse neu berechnen und die Differenz einfordern.
Vertragsstrafe: In den Vertragsbedingungen kann eine Strafe festgelegt sein, die oft einen kompletten Jahresbeitrag ausmacht.
Leistungskürzung im Schadensfall: Im schlimmsten Fall kann der Versicherer die Leistung im Schadensfall kürzen oder sogar verweigern, wenn eine vorsätzliche Falschangabe nachgewiesen wird.
Ein Urteil des Oberlandesgerichts Stuttgart bestätigte eine Vertragsstrafe, als ein Fahrer statt der vereinbarten 9.000 Kilometer ganze 32.000 Kilometer zurücklegte. Der Versicherer muss zwar den Vorsatz nachweisen, doch der Ärger und die Kosten sind erheblich. Eine günstige Oldtimer-Versicherung wird so schnell zur teuren Falle. Dies unterstreicht den Wert einer Police ohne Kilometerbegrenzung für alle, die sich nicht einschränken lassen wollen.
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More useful links
Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) bietet in einer Pressemitteilung Einblicke in aktuelle Entwicklungen und Statistiken zum Thema Oldtimer.
Ein Kurzbericht des KBA im PDF-Format liefert detaillierte Daten zum Fahrzeugbestand und -alter, speziell für Oldtimer.
Statista stellt eine Statistik über die Anzahl der Oldtimer mit H-Kennzeichen in Deutschland bereit.
Der TÜV-Verband informiert umfassend über die Voraussetzungen und Vorteile des H-Kennzeichens für Oldtimer.
DEKRA bietet detaillierte Informationen zum H-Kennzeichen und dessen Bedeutung für Oldtimerbesitzer.
Der ADAC liefert wertvolle Tipps und rechtliche Hinweise zur Zulassung von Oldtimern.
Eine Übersicht des KBA zeigt die aktuellen Bestandszahlen von Oldtimern in Deutschland.
FAQ
Welche Versicherer bieten eine Oldtimerversicherung ohne Kilometerbegrenzung an?
Spezialisierte Versicherer wie zum Beispiel Helvetia bieten Tarife für Oldtimer ohne eine Begrenzung der jährlichen Fahrleistung an. Es ist wichtig, die Vertragsdetails genau zu prüfen, da dies keine Standardleistung auf dem Markt ist.
Was sind die wichtigsten Voraussetzungen für eine solche Versicherung?
Die häufigsten Kriterien sind: ein Mindestalter des Fahrzeugs von 25 Jahren, ein Marktwert von über 10.000 Euro, ein Garagenstellplatz, ein Mindestalter des Fahrers von 23 Jahren und der Nachweis eines separaten Alltagsfahrzeugs.
Wie wird der Beitrag für eine Oldtimerversicherung ohne Kilometerlimit berechnet?
Der Beitrag basiert auf dem durch ein Gutachten ermittelten Marktwert des Fahrzeugs, dem Fahrzeugalter und dem gewählten Kaskoschutz. Im Gegensatz zur normalen Kfz-Versicherung spielen Schadenfreiheitsklassen und Regionalklassen keine Rolle.
Was passiert, wenn ich bei einem normalen Tarif die Kilometergrenze überschreite?
Bei einer Überschreitung von mehr als der üblichen Kulanz von 10-15 Prozent drohen Beitragsnachzahlungen und möglicherweise eine Vertragsstrafe in Höhe eines Jahresbeitrags. Im Schadensfall kann der Versicherer sogar die Leistung kürzen.
Benötige ich immer ein teures Wertgutachten?
Nicht immer. Bei Fahrzeugen mit einem Wert bis 30.000 Euro genügt oft eine Eigenschätzung mit Fotos. Bis 80.000 Euro wird meist eine Kurzbewertung verlangt. Nur bei sehr teuren Fahrzeugen ist ein ausführliches Gutachten Pflicht.
Ist Vandalismus in der Oldtimerversicherung mit abgedeckt?
Ja, bei den meisten Tarifen ist Vandalismus bereits in der Teilkaskoversicherung abgedeckt, was ein wesentlicher Vorteil gegenüber Standard-Kfz-Policen ist.








