Energetische Dachsanierung finanzieren: Ihr Leitfaden für maximale Zuschüsse und Kredite 2025
11 Jun 2025
Katrin Straub
Geschäftsführerin bei nextsure
Eine energetische Dachsanierung senkt Ihre Heizkosten um bis zu 20 Prozent, doch die Anfangsinvestition ist hoch. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Finanzierung mit staatlicher Hilfe optimal gestalten. Entdecken Sie die profitabelsten Wege zu Ihrem neuen Dach.
The topic in brief and concise terms
Für eine energetische Dachsanierung können Sie einen BAFA-Zuschuss von bis zu 20 Prozent (maximal 12.000 Euro) erhalten, wenn Sie einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) vorlegen.
Der KfW-Ergänzungskredit (358/359) bietet bis zu 120.000 Euro Darlehenssumme, um die Restkosten nach Abzug von Zuschüssen zu decken, mit Zinsvorteilen für Einkommen unter 90.000 Euro.
Alternativ können Sie 20 Prozent der Sanierungskosten (bis zu 40.000 Euro) über drei Jahre von der Steuer absetzen, falls Sie keine BAFA- oder KfW-Förderung nutzen.
Die Entscheidung für eine energetische Dachsanierung ist eine Investition in die Zukunft Ihres Hauses und ein direkter Beitrag zum Klimaschutz. Angesichts von Kosten, die schnell 30.000 Euro übersteigen können, ist die Frage nach der besten Finanzierung zentral. Glücklicherweise müssen Sie diese Last nicht allein tragen. Bund und Länder bieten eine Vielzahl von Förderprogrammen, die die finanzielle Belastung erheblich reduzieren. Dieser Artikel führt Sie durch die verschiedenen Optionen – von direkten Zuschüssen des BAFA über zinsgünstige Kredite der KfW bis hin zu Steuervorteilen – und erklärt, wie Sie diese intelligent kombinieren, um Ihre energetische Dachsanierung bestmöglich zu finanzieren.
Kostenanalyse: Was eine energetische Dachsanierung wirklich kostet
Die Kosten einer energetischen Dachsanierung variieren stark je nach Umfang und Material. Rechnen Sie mit Preisen zwischen 150 und 300 Euro pro Quadratmeter. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit 120 Quadratmetern Dachfläche bedeutet das eine Investition von 18.000 bis 36.000 Euro. Die teuerste, aber auch wirksamste Methode ist die Aufsparrendämmung, die allein mit 90 bis 150 Euro pro Quadratmeter zu Buche schlägt. Günstigere Alternativen wie die Zwischensparrendämmung kosten etwa 50 bis 100 Euro pro Quadratmeter. Bedenken Sie, dass über ein ungedämmtes Dach bis zu 20 Prozent der Heizenergie verloren gehen. Eine genaue Kostenaufstellung ist der erste Schritt, um die passende Finanzierungsstrategie zu entwickeln.
Zuschüsse sichern: Die BAFA-Förderung als finanzielle Grundlage
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ist Ihre erste Anlaufstelle für direkte Zuschüsse. Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) erhalten Sie für Einzelmaßnahmen wie eine Dachdämmung einen Basiszuschuss von 15 Prozent. Die förderfähigen Kosten sind auf 30.000 Euro pro Wohneinheit gedeckelt, was einem Zuschuss von 4.500 Euro entspricht. Unser Experten-Tipp: Lassen Sie vorab einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) erstellen. Mit einem iSFP erhöht sich der Fördersatz auf 20 Prozent und die anrechenbaren Kosten steigen auf 60.000 Euro, wodurch Sie bis zu 12.000 Euro Zuschuss erhalten können. Die Beauftragung eines Energie-Effizienz-Experten für den iSFP wird ebenfalls mit 50 Prozent gefördert. Denken Sie daran, den Antrag unbedingt vor Beginn der Baumaßnahmen zu stellen. Diese Zuschüsse bilden eine solide Basis für Ihre Finanz ierung der Dachsanierung.
Kreditoptionen prüfen: Zinsgünstige Darlehen von der KfW nutzen
Wenn die Zuschüsse nicht ausreichen, bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) attraktive Darlehen. Der Ergänzungskredit (KfW 358/359) ist speziell für Sanierer gedacht, die bereits eine BAFA-Zusage für eine Einzelmaßnahme haben. Sie können bis zu 120.000 Euro als zinsgünstigen Kredit pro Wohneinheit aufnehmen, um die Restkosten zu decken. Für Selbstnutzer mit einem Haushaltseinkommen von bis zu 90.000 Euro pro Jahr gibt es zusätzliche Zinsvorteile von bis zu 2,5 Prozent. Planen Sie eine umfassende Sanierung zum Effizienzhaus, ist der Kredit KfW 261 relevant, der Kreditsummen bis 150.000 Euro mit hohen Tilgungszuschüssen kombiniert. Ein Tilgungszuschuss reduziert Ihre zurückzuzahlende Darlehenssumme und ist quasi geschenktes Geld. Ein günstiger B aukredit ist somit in greifbarer Nähe. Die Kombination aus BAFA-Zuschuss und KfW-Kredit ist ein starkes Duo für Ihre Finanzierung.
Steuervorteile realisieren: Eine Alternative zur direkten Förderung
Haben Sie die Antragsfristen für Förderungen verpasst, gibt es eine weitere Option: die steuerliche Absetzbarkeit. Nach § 35c Einkommensteuergesetz (EStG) können Sie 20 Prozent Ihrer Sanierungskosten über drei Jahre verteilt von der Steuer absetzen. Die maximale Steuerermäßigung beträgt 40.000 Euro pro Objekt. Die Aufteilung sieht wie folgt aus:
Im Jahr des Abschlusses: sieben Prozent der Kosten (max. 14.000 Euro)
Im Folgejahr: sieben Prozent der Kosten (max. 14.000 Euro)
Im dritten Jahr: sechs Prozent der Kosten (max. 12.000 Euro)
Wichtig ist, dass die Immobilie älter als zehn Jahre ist und Sie sie selbst bewohnen. Eine Doppelförderung, also die Kombination von Steuerbonus und BAFA/KfW-Förderung für dieselbe Maßnahme, ist ausgeschlossen. Diese Regelung macht die steuerliche Absetzung zu einer wertvollen Alternative, wenn Sie die Finanzierung Ihrer energetischen Dachsanierung nachträglich optimieren möchten.
Schritt für Schritt zur Finanzierung: Ein Fahrplan zum Erfolg
Eine gute Planung ist entscheidend, um alle Fördertöpfe auszuschöpfen. Gehen Sie systematisch vor, um Fehler zu vermeiden. Hier ist eine bewährte Abfolge:
Energie-Effizienz-Experten (EEE) einschalten: Ein zertifizierter Berater ist für die meisten Förderungen Pflicht und hilft, das Maximum herauszuholen. Die Kosten für die Baubegleitung werden mit 50 Prozent bezuschusst.
Angebote von Fachbetrieben einholen: Holen Sie mindestens zwei bis drei detaillierte Angebote für die Dachsanierung ein.
Förderanträge stellen (BAFA/KfW): Reichen Sie alle Anträge ein, bevor Sie einen Vertrag mit einem Handwerker unterschreiben.
Finanzierungszusage abwarten: Beginnen Sie erst mit den Bauarbeiten, nachdem Sie den Zuwendungsbescheid erhalten haben.
Sanierung durchführen lassen: Achten Sie auf eine saubere Dokumentation aller Rechnungen.
Nachweise einreichen und Auszahlung erhalten: Nach Abschluss der Maßnahme reichen Sie die Unterlagen bei der Förderstelle ein.
Dieser strukturierte Prozess sichert Ihre Finanzierung und verhindert, dass Sie auf Kosten sitzen bleiben. Ein Modern isierungskredit ohne Grundbucheintrag kann hierbei eine flexible Ergänzung sein.
Jetzt individuelle Risikoanalyse anfordern
Eine energetische Dachsanierung ist eine komplexe, aber lohnende Maßnahme. Die richtige Finanzierungsstrategie ist der Schlüssel zum Erfolg. Wir bei nextsure verstehen, dass jede finanzielle Entscheidung gut abgesichert sein muss. Lassen Sie Ihre Versicherungssituation kostenfrei prüfen und erhalten Sie konkrete Optimierungsvorschläge, um Ihr Eigentum und Ihre Investition bestmöglich zu schützen.
More useful links
Die KfW bietet detaillierte Informationen zur Förderung der energieeffizienten Sanierung, insbesondere zur Dachdämmung.
Weitere KfW-Förderprogramme unterstützen die energieeffiziente Sanierung bestehender Immobilien.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz stellt den Gesetzesentwurf zum Gebäudeenergiegesetz (GEG) bereit.
Die Bundesregierung informiert über das neue Gebäudeenergiegesetz.
Das Statistische Bundesamt (Destatis) bietet Statistiken zum Energieverbrauch in Branchen und Unternehmen.
Das Umweltbundesamt stellt Daten zum Energieverbrauch privater Haushalte zur Verfügung.
FAQ
Wie finanziere ich eine energetische Dachsanierung am besten?
Die beste Finanzierung kombiniert in der Regel einen BAFA-Zuschuss (bis zu 20 Prozent) mit einem zinsgünstigen KfW-Ergänzungskredit. Alternativ bietet sich der Steuerbonus an, wenn keine direkten Förderungen beantragt wurden. Ein Gespräch mit einem Energie-Effizienz-Experten hilft, die optimale Strategie für Ihr Projekt zu finden.
Welche Förderungen gibt es für eine Dachsanierung im Jahr 2025?
Im Jahr 2025 können Sie auf die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zurückgreifen. Diese umfasst Zuschüsse vom BAFA für Einzelmaßnahmen und zinsgünstige Kredite von der KfW, wie den Ergänzungskredit 358/359 oder den Kredit 261 für Effizienzhaus-Sanierungen.
Wie hoch ist der Zuschuss für eine neue Dacheindeckung?
Eine reine Neueindeckung ohne energetische Verbesserung wird nicht gefördert. Der Zuschuss wird nur gewährt, wenn die Maßnahme die Energieeffizienz verbessert, also primär für die Dachdämmung. Die Eindeckung kann dann als Teil der Gesamtkosten mitgefördert werden.
Kann ich Förderungen für die Dachsanierung nachträglich beantragen?
Nein, Förderungen von BAFA und KfW müssen immer vor Beginn der Sanierungsarbeiten beantragt werden. Eine nachträgliche Beantragung ist nicht möglich. Einzige Ausnahme ist der Steuerbonus, den Sie nach Abschluss der Maßnahme in Ihrer Einkommensteuererklärung geltend machen können.
Was ist ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP)?
Der iSFP ist ein von einem Energie-Effizienz-Experten erstellter, detaillierter Plan, der den energetischen Zustand Ihrer Immobilie analysiert und sinnvolle Sanierungsschritte aufzeigt. Mit einem iSFP erhalten Sie einen zusätzlichen Förderbonus von fünf Prozent beim BAFA.
Welche Kosten sind bei der Dachsanierung förderfähig?
Förderfähig sind alle Kosten, die direkt mit der energetischen Verbesserung zusammenhängen. Dazu gehören Materialkosten für die Dämmung, Handwerkerleistungen, die neue Dacheindeckung (im Zuge der Dämmung), neue Dachfenster sowie Planungs- und Beratungsleistungen durch einen Energie-Effizienz-Experten.








