Vorsorge & Vermögen
Berufsunfähigkeitsversicherung
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Berufsunfähigkeit nach Berufsgruppen: Risiken erkennen und richtig vorsorgen
Jeder vierte Berufstätige in Deutschland wird im Laufe seines Arbeitslebens berufsunfähig. [2,3,4] Dieses Risiko variiert stark je nach Berufsgruppe – von unter fünf Prozent bei Akademikern bis über fünfzig Prozent bei körperlich Tätigen. [5] Erfahren Sie, wie Sie Ihr persönliches Risiko einschätzen und sich optimal absichern können.
The topic in brief and concise terms
Jeder vierte Berufstätige in Deutschland wird im Laufe des Arbeitslebens berufsunfähig, wobei das Risiko stark von der Berufsgruppe abhängt. [1,2,3,4]
Psychische Erkrankungen sind mit über 34 Prozent die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit, gefolgt von Erkrankungen des Bewegungsapparates. [1,3,4]
Eine frühzeitige Absicherung mit einer passenden Berufsunfähigkeitsversicherung, die idealerweise 70-80 Prozent des Nettoeinkommens abdeckt, ist existenziell wichtig. [3]
Risiko Berufsunfähigkeit verstehen: Zahlen und Fakten
Die Gefahr, berufsunfähig zu werden, ist real und betrifft viele Menschen. Im Durchschnitt wird jede vierte Person in Deutschland im Laufe ihres Arbeitslebens mindestens einmal berufsunfähig. [1,4] Diese Zahl verdeutlicht die Notwendigkeit, sich frühzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen. Die Gründe für Berufsunfähigkeit sind dabei sehr unterschiedlich. Psychische Erkrankungen stehen mit über 34 Prozent an erster Stelle der Ursachen. [3]
Das individuelle Risiko hängt von mehreren Faktoren ab, darunter Alter und Gesundheitszustand. So haben beispielsweise 20-jährige Männer ein Risiko von 43 Prozent, bis zum Rentenalter berufsunfähig zu werden. [1] Bei Frauen derselben Altersgruppe liegt dieses Risiko bei 38 Prozent. [1] Diese Zahlen unterstreichen, dass eine Absicherung nicht erst im fortgeschrittenen Alter relevant wird. Die durchschnittliche Dauer einer Berufsunfähigkeit beträgt etwa drei Jahre, kann aber auch lebenslang andauern. [2]
Berufsgruppen im Fokus: Wer ist besonders gefährdet?
Versicherer teilen Berufe in verschiedene Risikogruppen ein, um die Wahrscheinlichkeit einer Berufsunfähigkeit nach Berufsgruppen besser einschätzen zu können. Diese Einteilung erfolgt meist in fünf bis zehn Stufen, wobei Gruppe eins das geringste und die höchste Gruppe das größte Risiko darstellt. [5,6] Berufe mit überwiegend körperlicher Tätigkeit oder hoher psychischer Belastung weisen tendenziell ein höheres Risiko auf. So beträgt das BU-Risiko für Dachdecker über fünfzig Prozent, während es bei Ärzten oft unter fünf Prozent liegt. [5]
Hier eine beispielhafte Übersicht gängiger Berufsgruppen und deren Risikoeinstufung:
Sehr geringes Risiko (z.B. Berufsgruppe 1): Ärzte, Anwälte, Ingenieure, leitende Angestellte. Das Risiko liegt hier oft bei unter fünf Prozent. [5]
Geringes Risiko (z.B. Berufsgruppe 2): Informatiker, Bürokaufleute, Verwaltungsangestellte. Hier steigt das Risiko leicht an, bleibt aber moderat.
Erhöhtes Risiko (z.B. Berufsgruppe 3): Einzelhandelskaufleute, Erzieher, Lehrer, Krankenpfleger. Diese Gruppe zeigt bereits ein deutlicheres Risiko, oft zwischen 15 und 25 Prozent. [5]
Hohes Risiko (z.B. Berufsgruppe 4): Bäcker, Maler, Schreiner, Berufskraftfahrer. Körperlich anspruchsvolle Berufe mit Risiken von über 30 Prozent. [5]
Sehr hohes Risiko (z. B. Berufsgruppe 5+): Gerüstbauer, Dachdecker, Bergleute. Hier können die Risiken fünfzig Prozent und mehr erreichen. [2,5]
Es ist wichtig zu verstehen, wie viele Menschen berufsunfähig werden, um die eigene Situation richtig einzuordnen. Die genaue Einstufung kann je nach Versicherer variieren, daher ist ein Vergleich entscheidend. Eine falsche Einstufung kann zu unnötig hohen Beiträgen führen.
Hauptursachen für Berufsunfähigkeit analysieren
Die Gründe, warum Menschen ihren Beruf nicht mehr ausüben können, sind vielfältig. Psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Burnout sind mit etwa 35 Prozent die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit. [1,4] Dieser Trend hat in den letzten Jahren zugenommen und betrifft alle Berufsgruppen, auch Bürotätigkeiten. An zweiter Stelle folgen Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates mit rund 20 bis 22 Prozent. [3,4] Dazu zählen beispielsweise Bandscheibenvorfälle oder Arthrose.
Weitere wichtige Ursachen sind:
Krebserkrankungen und andere bösartige Geschwülste machen etwa 16 bis 17 Prozent der Fälle aus. [1,3]
Unfälle, sowohl im Beruf als auch in der Freizeit, führen in rund sieben bis neun Prozent zur Berufsunfähigkeit. [1,2]
Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sind für circa sieben Prozent der Fälle verantwortlich. [1,3]
Sonstige Erkrankungen, wie beispielsweise schwere Infektionen oder Stoffwechselstörungen, machen die restlichen rund 15 bis 16 Prozent aus. [1,2]
Das Durchschnittsalter, in dem eine Berufsunfähigkeit eintritt, liegt zwischen 44 und 48 Jahren. [3,4] Dies zeigt, dass es sich nicht um ein reines Altersproblem handelt. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung kann hier finanzielle Sicherheit bieten.
Risikobewertung und Beitragsgestaltung verstehen
Die Höhe des Beitrags für eine Berufsunfähigkeitsversicherung hängt maßgeblich von der individuellen Risikoeinschätzung ab. Neben der Berufsgruppe spielen auch das Eintrittsalter, der Gesundheitszustand (Vorerkrankungen) und riskante Hobbys eine Rolle. [1,6] Je jünger und gesünder Sie bei Vertragsabschluss sind, desto günstiger sind in der Regel die Beiträge. Ein Abschluss während der Ausbildung oder des Studiums kann sich daher lohnen, da hier oft noch keine oder wenige Vorerkrankungen bestehen und das Risiko für den Versicherer geringer ist. [4]
Unser Experten-Tipp: Führen Sie vor Antragsstellung eine anonyme Risikovoranfrage durch. So erfahren Sie, zu welchen Konditionen verschiedene Versicherer Sie versichern würden, ohne dass eine eventuelle Ablehnung in der Hinweis- und Informationsdatenbank der Versicherer (HIS) vermerkt wird. [6] Dies ist besonders wichtig, wenn Sie unsicher bezüglich Ihrer Gesundheitshistorie oder Ihres Berufsrisikos sind. Eine genaue Tätigkeitsbeschreibung ist dabei für die korrekte Einstufung unerlässlich. [5] Informieren Sie sich auch über den Unterschied zur Erwerbsunfähigkeit.
Experten-Tipps für Ihre Berufsunfähigkeitsabsicherung
Eine sorgfältige Planung ist entscheidend für eine wirksame Berufsunfähigkeitsabsicherung. Beginnen Sie frühzeitig mit der Vorsorge; bereits mit 29 Jahren schließen viele ihre BU ab. [4] Achten Sie auf eine ausreichende Rentenhöhe und eine möglichst lange Laufzeit, idealerweise bis zum geplanten Renteneintrittsalter. Eine Dynamik im Vertrag sorgt dafür, dass Ihre Rente auch zukünftig an Wert gewinnt und die Inflation ausgleicht. Überprüfen Sie regelmäßig Ihren Versicherungsschutz, besonders bei beruflichen Veränderungen oder größeren Lebensereignissen wie Heirat oder Hauskauf. Nutzen Sie Nachversicherungsgarantien, um Ihre Rente ohne erneute Gesundheitsprüfung zu erhöhen.
Unser Experten-Tipp: Dokumentieren Sie Ihre Gesundheitshistorie sorgfältig und beantworten Sie Gesundheitsfragen absolut wahrheitsgemäß. Falsche oder unvollständige Angaben können im Leistungsfall zum Verlust des Versicherungsschutzes führen. [4] Informieren Sie sich auch über den Grad der Berufsunfähigkeit und dessen Bemessung. Eine professionelle Beratung hilft Ihnen, Fallstricke zu vermeiden und den optimalen Schutz für Ihre spezifische Wahrscheinlichkeit der Berufsunfähigkeit nach Berufsgruppen zu finden.
Jetzt individuelle Risikoanalyse anfordern: Lassen Sie Ihre Versicherungssituation kostenfrei prüfen und erhalten Sie konkrete Optimierungsvorschläge.
More useful links
Statista bietet eine Statistik zur Wahrscheinlichkeit der Berufsunfähigkeit bis zum Rentenalter von 65 Jahren in Deutschland.
Der GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft) stellt sieben wichtige Fakten zur Berufsunfähigkeitsversicherung bereit.
Statista zeigt die Verteilung der Ursachen für Berufsunfähigkeit in Deutschland auf.
Die Deutsche Rentenversicherung bietet eine Übersicht über ihre Statistiken und Berichte zu verschiedenen Themen.
Das Gesundheitsberichterstattung des Bundes (GBE-Bund) liefert umfassende Informationen zum Stichwort Berufsunfähigkeit.
Die Deutsche Rentenversicherung stellt Zeitreihendaten zu Erwerbsminderungsrenten in Deutschland zur Verfügung.
Der Versichertenbericht 2024 der Deutschen Rentenversicherung bietet detaillierte Einblicke in die Versichertenstruktur.
Destatis (Statistisches Bundesamt) veröffentlicht Pressemitteilungen, die relevante Zahlen und Fakten zur deutschen Gesellschaft und Wirtschaft enthalten.
Die BAuA (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) informiert über die Kosten der Arbeitsunfähigkeit in Deutschland.
FAQ
Wie wird die Wahrscheinlichkeit einer Berufsunfähigkeit für meine Berufsgruppe ermittelt?
Versicherer nutzen Statistiken über die Häufigkeit von Berufsunfähigkeit in verschiedenen Berufen, die körperliche und psychische Belastungen sowie Unfallrisiken berücksichtigen. Daraus leiten sie Risikoklassen ab, die die Beitragshöhe beeinflussen. [5,6]
Spielt mein Alter eine Rolle für die Wahrscheinlichkeit berufsunfähig zu werden?
Ja, das Risiko steigt tendenziell mit dem Alter. Allerdings ist das Risiko, bis zum Rentenalter berufsunfähig zu werden, für jüngere Menschen über die gesamte Lebensspanne betrachtet höher. Zum Beispiel haben 20-jährige Männer ein Risiko von 43 Prozent. [1]
Welche Rolle spielen psychische Erkrankungen bei der Berufsunfähigkeit nach Berufsgruppen?
Psychische Erkrankungen sind die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit und betreffen alle Berufsgruppen, nicht nur solche mit hoher körperlicher Belastung. Sie machen etwa 35 Prozent aller Fälle aus. [1,4]
Was passiert, wenn ich meinen Beruf wechsle, nachdem ich eine BU abgeschlossen habe?
In der Regel bleibt der ursprünglich versicherte Beruf maßgeblich. Ein Berufswechsel in eine risikoreichere Tätigkeit führt meist nicht zu einer Beitragserhöhung. Ein Wechsel in einen risikoärmeren Beruf kann unter Umständen zu einer Beitragsreduktion führen, dies muss aber mit dem Versicherer geklärt werden.
Wie hoch sollte die Rente meiner Berufsunfähigkeitsversicherung sein?
Die Berufsunfähigkeitsrente sollte idealerweise siebzig bis achtzig Prozent Ihres aktuellen Nettoeinkommens abdecken, um Ihren Lebensstandard im Leistungsfall halten zu können. [3]
Sind Büroberufe weniger von Berufsunfähigkeit betroffen?
Obwohl Büroberufe oft in niedrigere Risikogruppen eingestuft werden, sind auch hier Berufsunfähigkeiten, insbesondere durch psychische Erkrankungen oder Erkrankungen des Bewegungsapparates (z.B. durch langes Sitzen), häufig. Das Risiko ist geringer als bei körperlich schweren Berufen, aber nicht null. [1,6]