Kredit für professionelle Drohne: So finanzieren Sie Ihre Ausrüstung
20 Jul 2025
Katrin Straub
Geschäftsführerin bei nextsure
Eine professionelle Drohne kann Ihr Geschäft transformieren, doch die Anschaffung ist eine erhebliche Investition. Ein gezielter Kredit ist oft der Schlüssel zum Erfolg. Dieser Artikel zeigt Ihnen, wie Sie die Finanzierung strategisch planen und welche Hürden Sie meistern müssen.
The topic in brief and concise terms
Ein detaillierter Businessplan mit Rentabilitätsvorschau ist die wichtigste Voraussetzung für eine Kreditzusage.
Eine gewerbliche Drohnen-Haftpflichtversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben und schützt vor hohen Schadensersatzforderungen.
Staatliche Förderprogramme wie der KfW-Kredit für Digitalisierung können die Finanzierungskosten spürbar senken.
Der Einsatz professioneller Drohnen revolutioniert Branchen von der Landwirtschaft bis zur Filmproduktion. Die Anschaffungskosten für hochwertige Modelle liegen schnell bei über 10.000 Euro, eine Summe, die eine durchdachte Finanzierungsstrategie erfordert. Ein spezieller Kredit für die Anschaffung einer professionellen Drohne ist dabei mehr als nur eine Geldbeschaffung; er ist ein fundamentaler Baustein für Ihren Geschäftserfolg. Wir führen Sie durch den gesamten Prozess – von der Erstellung eines überzeugenden Businessplans über den Vergleich von Kreditoptionen bis hin zu den unverzichtbaren rechtlichen und versicherungstechnischen Absicherungen.
Die Investition richtig einschätzen: Kosten und Potenzial
Die Anschaffung einer Profi-Drohne ist eine Investition, die je nach Anforderung zwischen 2.000 und über 15.000 Euro kosten kann. Für Vermessungsaufgaben oder Filmproduktionen sind oft Modelle im fünfstelligen Bereich erforderlich. Der Return on Investment kann sich schnell einstellen, oft deckt ein einziger Auftrag bereits zehn Prozent der Anschaffungskosten. Die laufenden Betriebskosten, wie Wartung und Akkus, müssen ebenfalls von Beginn an einkalkuliert werden. Ein durchdachter Firmenkredit für Freiberufler hilft, diese Anfangshürde zu überwinden. Diese anfängliche Kalkulation ist die Basis für jede Bankentscheidung und Ihren Businessplan.
Den Finanzierungsantrag strategisch vorbereiten
Businessplan als Fundament Ihrer Finanzierung
Ein lückenloser Businessplan ist für die Kreditvergabe entscheidend und erhöht Ihre Erfolgschancen um ein Vielfaches. Er sollte mindestens drei Kernbereiche abdecken, um Banken zu überzeugen. Zeigen Sie potenziellen Geldgebern, dass Sie den Markt und Ihre Zahlen im Griff haben.
Marktanalyse: Definieren Sie Ihre Zielgruppe, zum Beispiel Immobilienmakler oder Landwirte, und analysieren Sie mindestens drei Wettbewerber.
Leistungsangebot: Beschreiben Sie präzise Ihre Dienstleistung, etwa hochauflösende Luftbildaufnahmen für 500 Euro pro Einsatz.
Rentabilitätsvorschau: Kalkulieren Sie mit realistischen Zahlen, beispielsweise mit 15 Einsätzen pro Monat im ersten Jahr.
Kostenaufstellung: Listen Sie alle Kostenpunkte von der Drohne für 8.000 Euro bis zur Versicherung für 400 Euro jährlich auf.
Kreditarten im Vergleich: Was passt zu Ihrem Vorhaben?
Die Wahl der richtigen Kreditart beeinflusst Zinskosten und Flexibilität maßgeblich. Ein klassischer Ratenkredit bietet oft schnelle Verfügbarkeit, während ein Investitionskredit bessere Konditionen für Geschäftskunden bereithält. Die Zinsen für solche Kredite bewegen sich typischerweise zwischen vier und acht Prozent. Ein Kredit mit freiem Verwendungszweck kann eine Alternative sein, ist aber oft teurer. Wägen Sie die Optionen sorgfältig ab, um Ihre Liquidität nicht zu gefährden.
Kosten optimieren durch Förderungen und korrekte Kalkulation
Fördermittel erschließen und Zinslast senken
Staatliche Förderprogramme können die Finanzierung erheblich erleichtern. Die KfW-Bankengruppe bietet mit dem „ERP-Förderkredit Digitalisierung“ eine Option, um Investitionen in digitale Ausrüstung zu finanzieren. Unter bestimmten Voraussetzungen können Sie einen Förderzuschuss von bis zu drei Prozent des Kreditbetrags erhalten. Diese Zuschüsse müssen Sie nicht zurückzahlen, was Ihre Gesamtkosten direkt reduziert. Ein Kredit für Existenzgründer lässt sich oft mit diesen Programmen kombinieren. Die sorgfältige Prüfung von Förderdatenbanken ist daher ein Muss für jeden Gründer.
Steuerliche Aspekte: Die Drohne richtig abschreiben
Die Anschaffungskosten Ihrer Drohne können steuerlich geltend gemacht werden, was Ihre finanzielle Last weiter reduziert. In der Regel wird eine gewerblich genutzte Drohne über eine Nutzungsdauer von drei bis fünf Jahren linear abgeschrieben. Bei einem Kaufpreis von 4.500 Euro und fünf Jahren Nutzungsdauer können Sie jährlich 900 Euro als Betriebsausgabe ansetzen. Zubehör wie Zusatzakkus kann unter Umständen sofort als geringwertiges Wirtschaftsgut (GWG) abgesetzt werden. Eine korrekte Haushaltsrechnung für den Kreditantrag sollte diese steuerlichen Vorteile bereits berücksichtigen.
Rechtliche und versicherungstechnische Pflichten erfüllen
Bevor Sie den ersten Auftrag annehmen, müssen Sie die rechtlichen Rahmenbedingungen für den gewerblichen Drohnenbetrieb sicherstellen. Die EU-Drohnenverordnung schreibt eine Registrierung des Betreibers beim Luftfahrt-Bundesamt (LBA) vor. Zudem ist je nach Gewicht und Einsatzszenario ein EU-Kompetenznachweis (A1/A3) oder sogar das Fernpiloten-Zeugnis (A2) erforderlich. Diese Qualifikationen kosten zwischen 30 und 400 Euro. Ohne diese Nachweise riskieren Sie empfindliche Bußgelder und den Verlust des Versicherungsschutzes. Eine umfassende Drohnen-Kaskoversicherung ist daher erst der zweite Schritt nach der Erfüllung der gesetzlichen Auflagen. Unser Experten-Tipp: Planen Sie für die Erledigung dieser Formalitäten mindestens vier Wochen ein, bevor Sie operativ starten.
Unverzichtbar: Die richtige Drohnenversicherung
Eine spezielle Drohnen-Haftpflichtversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben und schützt Sie vor Schäden an Dritten. Die Deckungssumme sollte mindestens eine Million Euro betragen. Die Jahresprämien für eine gewerbliche Haftpflichtversicherung beginnen bei etwa 150 Euro. Zusätzlich ist eine Kaskoversicherung für die Drohne selbst dringend zu empfehlen, um die teure Technik gegen Abstürze oder Diebstahl abzusichern. Diese kostet, je nach Wert der Drohne, ab 120 Euro jährlich. Eine leistungsstarke Versicherung deckt auch den Ausfall von Aufträgen ab, falls die Drohne beschädigt wird.
More useful links
KfW bietet detaillierte Informationen zum KfW-Unternehmerkredit (037/047), einem wichtigen Förderprodukt für Unternehmen.
Das Bundeswirtschaftsministerium stellt einen Artikel zur Unternehmensfinanzierung durch den KfW-Unternehmerkredit bereit.
Auf Wikipedia finden Sie einen umfassenden Artikel über unbemannte Luftfahrzeuge (Drohnen).
Das Bundesministerium für Verkehr bietet wichtige Informationen zum Thema Drohnen.
Das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) stellt einen Drohnen-Flyer des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) zum Download bereit.
Der ADAC informiert über die Anforderungen für Drohnenführerschein und Registrierung in Deutschland.
Die offizielle Seite des Luftfahrt-Bundesamtes (LBA) bietet umfassende Informationen zum Thema Drohnen.
Die Deutsche Flugsicherung (DFS) stellt spezifische Informationen zum Drohnenflug bereit.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) informiert über den Einsatz von Drohnen im Krisenmanagement.
FAQ
Welche Unterlagen benötige ich für den Kreditantrag?
In der Regel benötigen Sie einen detaillierten Businessplan, einen Lebenslauf, eine Schufa-Auskunft, die letzten Steuerbescheide, eine Rentabilitäts- und Liquiditätsplanung sowie Angebote für die Drohne und die notwendige Versicherung.
Ist Leasing eine Alternative zum Kredit?
Ja, Leasing kann eine gute Alternative sein. Es schont die Liquidität, da keine große Anfangsinvestition nötig ist, und die monatlichen Raten sind als Betriebsausgaben steuerlich absetzbar. Allerdings gehört Ihnen die Drohne am Ende der Laufzeit nicht.
Welche Versicherung ist für eine gewerbliche Drohne Pflicht?
Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Drohnen-Haftpflichtversicherung, die Personen- und Sachschäden gegenüber Dritten abdeckt. Die Deckungssumme sollte mindestens eine Million Euro betragen.
Welchen Drohnen-Führerschein benötige ich für die gewerbliche Nutzung?
Das hängt vom Gewicht der Drohne und dem Einsatzgebiet ab. Für die meisten gewerblichen Flüge ist mindestens der EU-Kompetenznachweis A1/A3 erforderlich. Für Flüge in der Nähe von Menschen wird oft das EU-Fernpiloten-Zeugnis A2 benötigt.
Kann ich Förderungen für die Anschaffung einer Drohne erhalten?
Ja, insbesondere wenn die Drohne im Rahmen der Digitalisierung Ihres Geschäftsmodells eingesetzt wird. Programme wie der „ERP-Förderkredit Digitalisierung“ der KfW bieten zinsgünstige Darlehen und teilweise sogar Tilgungszuschüsse.
Was passiert, wenn mein Kreditantrag abgelehnt wird?
Fragen Sie nach den genauen Gründen für die Ablehnung. Oft liegt es an einem nicht überzeugenden Businessplan oder einer unklaren Rentabilitätsprognose. Überarbeiten Sie Ihre Unterlagen und versuchen Sie es bei einer anderen Bank oder prüfen Sie alternative Finanzierungsformen wie Leasing oder Crowdfunding.








