Kameraversicherung Student Filmprojekt Österreich

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Kameraversicherung für Studentische Filmprojekte in Österreich: Ein Leitfaden

10 Nov 2025

Katrin Straub

Geschäftsführerin bei nextsure

Ein falscher Griff, und die geliehene Kamera im Wert von 10.000 Euro liegt am Boden. Für studentische Filmprojekte in Österreich kann ein solcher Moment das finanzielle Aus bedeuten. Eine spezielle Kameraversicherung ist daher kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit.

The topic in brief and concise terms

Die allgemeine ÖH-Haftpflichtversicherung bietet für teures, geliehenes Filmequipment bei Studentenprojekten in Österreich keinen ausreichenden Schutz.

Eine spezialisierte All-Risk-Kameraversicherung ist notwendig, um Schäden durch Fahrlässigkeit, Diebstahl oder Unfälle abzudecken.

Die Kosten für eine Projektversicherung betragen oft nur ein bis drei Prozent des gesamten Equipmentwerts und schützen vor existenzbedrohenden Forderungen.

Die Verwirklichung eines Filmprojekts während des Studiums ist eine aufregende Herausforderung, die oft mit erheblichen finanziellen Risiken verbunden ist. Kameras, Objektive und Tonequipment kosten schnell mehrere zehntausend Euro. Viele Studierende gehen davon aus, durch die obligatorische Versicherung der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) ausreichend geschützt zu sein. Diese Grunddeckung weist jedoch erhebliche Lücken auf, gerade wenn es um teures, geliehenes Equipment geht. Dieser Artikel erklärt, warum eine spezialisierte Kameraversicherung für ein studentisches Filmprojekt in Österreich unerlässlich ist und wie Sie den passenden Schutz finden, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: Ihre kreative Vision.

Die Basisabsicherung durch die ÖH-Haftpflicht verstehen

Jeder Studierende in Österreich zahlt pro Semester einen Beitrag von 0,70 Euro für die Unfall- und Haftpflichtversicherung der ÖH. Diese Versicherung bietet einen grundlegenden Schutz für Schäden, die Sie Dritten zufügen. Die maximale Deckungssumme ist jedoch oft auf wenige tausend Euro begrenzt. Ein Schaden an einer professionellen Filmkamera übersteigt diesen Betrag schnell um das Fünf- oder Zehnfache. Zudem sind Schäden an gemieteten oder geliehenen Gegenständen in Basishaftpflichttarifen häufig nur unzureichend oder gar nicht gedeckt. Diese Versicherung ist ein wichtiges Sicherheitsnetz für den Alltag, aber keine spezialisierte Absicherung für teures Equipment. Die genauen Bedingungen der ÖH-Versicherung zu kennen, ist der erste Schritt zur Risikoanalyse.

Risikoanalyse: Warum die ÖH-Versicherung nicht ausreicht

Ein typisches Kamera-Setup für ein studentisches Filmprojekt kann leicht einen Wert von 15.000 Euro erreichen. Fällt dieses Equipment durch Unachtsamkeit zu Boden, liegt ein sogenannter Haftpflichtschaden vor. Die ÖH-Versicherung könnte hier zwar theoretisch greifen, doch die Versicherungssumme ist für solche Werte nicht ausgelegt. Viele Policen schließen zudem die "berufliche Nutzung" aus, was bei ambitionierten Filmprojekten schnell zur Auslegungssache wird. Ein Schaden von nur 5.000 Euro an einem Objektiv kann die Deckungsgrenze bereits sprengen und den Studierenden auf den restlichen Kosten sitzen lassen. Diese Deckungslücke macht eine zusätzliche Versicherung für geliehenes Filmequipment zu einer Notwendigkeit.

Die Lösung: Merkmale einer spezialisierten Kameraversicherung

Eine dedizierte Kameraversicherung schließt genau die Lücken, die eine allgemeine Haftpflicht offenlässt. Sie ist als All-Risk-Versicherung konzipiert und deckt Schäden unabhängig vom Verursacher. Achten Sie bei der Auswahl auf die folgenden vier Kriterien:

  • Deckung für Leih-Equipment: Die Police muss explizit geliehene und gemietete Ausrüstung einschließen.

  • Schutz bei einfacher Fahrlässigkeit: Ein versehentliches Fallenlassen der Kamera muss ohne Wenn und Aber abgedeckt sein.

  • Inkludierte gewerbliche Nutzung: Einige Anbieter, wie zum Beispiel Hepster, schließen die gewerbliche Nutzung mit ein, was eine rechtliche Grauzone bei der Verwertung des Films beseitigt.

  • Weltweiter Schutz: Falls Sie im Ausland drehen, ist eine weltweite Gültigkeit, wie sie etwa eine weltweite Equipment-Versicherung bietet, entscheidend.

Diese Punkte stellen sicher, dass Ihr Projekt vom ersten bis zum letzten Drehtag vollständig abgesichert ist.

Kostenkalkulation: Ein Rechenbeispiel aus der Praxis

Die Kosten für eine Kameraversicherung sind im Vergleich zum potenziellen Schaden gering. Die Prämie berechnet sich prozentual am Neuwert des gesamten Equipments. Für eine Ausrüstung im Wert von 10.000 Euro beträgt die Jahresprämie oft nur wenige hundert Euro. Kurzzeitige Versicherungen für die Dauer eines Projekts sind ebenfalls verfügbar und oft günstiger. Beispielsweise könnte eine dreiwöchige Projektversicherung für Equipment im Wert von 20.000 Euro zwischen 250 und 450 Euro kosten. Dies entspricht nur etwa zwei Prozent des Equipmentwerts. Eine solche Investition schützt vor einem potenziellen Schuldenberg. Eine Versicherung für Kamera und Drohne kann oft kombiniert werden, um Kosten zu sparen.

Schritt für Schritt zur richtigen Police für Ihr Filmprojekt

Der Abschluss der richtigen Versicherung für Ihr studentisches Filmprojekt in Österreich lässt sich in sechs klare Schritte unterteilen. Diese Vorgehensweise sorgt für Transparenz und stellt sicher, dass keine wichtigen Details übersehen werden.

  1. Equipmentliste erstellen: Führen Sie jedes einzelne Gerät mit seinem aktuellen Neuwert auf.

  2. Mietverträge prüfen: Oft schreiben Verleihfirmen eine bestimmte Versicherungssumme oder sogar einen Anbieter vor.

  3. Bedingungen der ÖH-Haftpflicht prüfen: Fordern Sie die genauen Versicherungsbedingungen an, um die Deckungsgrenzen schwarz auf weiß zu haben.

  4. Angebote einholen: Kontaktieren Sie spezialisierte Anbieter für eine Kameraequipmentversicherung und legen Sie Ihre Equipmentliste vor.

  5. Leistungsumfang vergleichen: Prüfen Sie die Angebote im Detail auf Selbstbehalt, Geltungsbereich und Ausschlüsse.

  6. Versicherung abschließen: Schließen Sie die Versicherung mindestens eine Woche vor Drehbeginn ab, um sicherzustellen, dass alle Unterlagen rechtzeitig vorliegen.

Mit dieser Checkliste navigieren Sie sicher durch den Prozess und können sich voll und ganz auf Ihren Film konzentrieren.

FAQ

Was ist der Unterschied zwischen einer Kameraversicherung und der ÖH-Haftpflichtversicherung?

Die ÖH-Haftpflicht deckt Schäden, die Sie Dritten zufügen, hat aber oft niedrige Limits und schließt Schäden an teuren Leihsachen eventuell aus. Eine Kameraversicherung ist eine All-Risk-Sachversicherung, die direkt Ihr Equipment (auch geliehenes) gegen Beschädigung, Zerstörung und optional Diebstahl absichert.

Gilt die Versicherung auch, wenn ein Kommilitone die Kamera bedient?

Ja, bei den meisten Equipmentversicherungen ist der gesamte berechtigte Personenkreis des Filmprojekts mitversichert. Solange die Nutzung im Rahmen des versicherten Projekts stattfindet, besteht der Schutz. Lesen Sie hierzu die genauen Bedingungen in Ihrer Police.

Ab welchem Wert des Equipments lohnt sich eine eigene Versicherung?

Eine Faustregel besagt, dass sich eine eigene Versicherung lohnt, sobald der Wert des Equipments die Deckungssumme für Mietsachschäden Ihrer Haftpflichtversicherung übersteigt. Bei professionellem Filmequipment ist dies meist schon bei einem einzelnen Objektiv der Fall, also ab etwa 2.000 Euro.

Deckt die Versicherung auch Drohnen für Filmaufnahmen ab?

Drohnen erfordern oft eine separate oder erweiterte Deckung. Neben der Kaskoversicherung für das Gerät selbst ist in Österreich eine spezielle Drohnen-Haftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben. Viele Anbieter bieten Kombi-Pakete an.

Wie schnell wird ein Schaden reguliert?

Die Regulierungsdauer hängt vom Versicherer und der Komplexität des Schadens ab. Bei klaren Fällen und vollständigen Unterlagen (Schadensmeldung, Fotos, Kostenvoranschlag für Reparatur) erfolgt eine Regulierung oft innerhalb von ein bis zwei Wochen.

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