Dachsanierung mit Solaranlage finanzieren: Ein Leitfaden
07.05.2025
Katrin Straub
Geschäftsführerin bei nextsure
Eine Dachsanierung steht an und Sie denken über Solarstrom nach? Die Kombination beider Projekte ist eine der wirtschaftlichsten Entscheidungen, die Sie für Ihr Eigenheim treffen können. Erfahren Sie, wie Sie durch eine gemeinsame Finanzierung Tausende von Euro sparen und staatliche Zuschüsse maximieren.
Das Thema kurz und kompakt
Kombinieren Sie Dachsanierung und PV-Installation, um durch Synergien bei Gerüst und Handwerkern bis zu 2.000 Euro zu sparen.
Nutzen Sie staatliche Förderungen wie den KfW-Kredit 261 mit bis zu 20 Prozent Tilgungszuschuss, um die Investitionskosten erheblich zu senken.
Profitieren Sie vom Nullsteuersatz auf PV-Anlagen, der die Anschaffungskosten um 19 Prozent reduziert und die Bürokratie minimiert.
Die Entscheidung, eine Dachsanierung mit der Installation einer Photovoltaikanlage zu verbinden, ist mehr als nur eine energetische Modernisierung. Es ist eine strategische Investition, die Ihre Energiekosten um bis zu 80 Prozent senken und gleichzeitig den Immobilienwert erheblich steigern kann. Viele Hausbesitzer scheuen jedoch den anfänglichen Aufwand und die unübersichtlichen Finanzierungsoptionen. Dieser Artikel führt Sie durch den Prozess, zeigt konkrete Sparpotenziale auf und erklärt, wie Sie staatliche Förderungen und die passende Finanzierung für Ihr Vorhaben sichern. So wird aus zwei großen Projekten eine einzige, finanziell optimierte Maßnahme.
Synergien nutzen: Kostenersparnis durch kombinierte Maßnahmen
Die gemeinsame Durchführung von Dachsanierung und PV-Installation schafft erhebliche finanzielle Vorteile. Sie benötigen nur einmal ein Gerüst, was allein schon bis zu 2.000 Euro einsparen kann. Zudem fallen Planungs- und Handwerkerkosten für Elektrik und Dacheindeckung nur einmal an. Diese Bündelung reduziert die Gesamtkosten um bis zu zehn Prozent. Eine Dachsanierung bietet zudem die perfekte Gelegenheit, die Dachstatik und -ausrichtung für die Solarmodule optimal vorzubereiten. Eine solche integrierte Planung sichert nicht nur die Langlebigkeit beider Komponenten für die nächsten 25 Jahre, sondern ist auch die Basis für die maximale Energieausbeute. Die Kombination beider Vorhaben ist somit der erste Schritt zu einer optimierten Finanzierungsstrategie.
Staatliche Förderungen als Fundament Ihrer Finanzierung
Die Finanzierung für eine Dachsanierung mit Solaranlage lässt sich durch staatliche Hilfen deutlich erleichtern. Bund und Länder bieten zinsgünstige Kredite und direkte Zuschüsse, die Ihre Investitionskosten senken. Es ist entscheidend, diese Anträge vor Beginn der Maßnahmen zu stellen. Die Kombination verschiedener Förderprogramme ist oft möglich und maximiert Ihre Ersparnis.
KfW-Kredite: Günstiges Geld vom Staat
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist eine zentrale Anlaufstelle für die Finanzierung. Hier sind die wichtigsten Programme:
KfW-Kredit 270 „Erneuerbare Energien – Standard“: Dieses Programm bietet einen zinsgünstigen Kredit für die Anschaffung und Installation von Photovoltaikanlagen und Speichern.
KfW-Kredit 261 „Wohngebäude – Kredit“: Wenn Sie die Dachsanierung nach Effizienzhaus-Standard durchführen, können Sie einen Kredit von bis zu 150.000 Euro mit einem Tilgungszuschuss von bis zu 20 Prozent erhalten.
Ein Solarkredit kann diese Förderungen ergänzen und die Restfinanzierung sicherstellen. Die richtige Kombination dieser Töpfe ist der Schlüssel zur Reduzierung der monatlichen Belastung.
Steuervorteile: Der Nullsteuersatz als direkter Gewinn
Seit dem ersten Januar 2023 profitieren Hausbesitzer von einer massiven steuerlichen Erleichterung. Für die Lieferung und Installation von Photovoltaikanlagen und den dazugehörigen Speichern gilt ein Mehrwertsteuersatz von null Prozent. Bei einer Anlage im Wert von 20.000 Euro sparen Sie also direkt 3.800 Euro. Dieser Vorteil gilt ohne bürokratischen Aufwand für Anlagen auf Wohngebäuden.
Zusätzlich sind die Einnahmen aus dem Betrieb von PV-Anlagen bis zu einer Leistung von 30 Kilowattpeak (kWp) auf Einfamilienhäusern von der Einkommen- und Gewerbesteuer befreit. Dies gilt rückwirkend seit dem Steuerjahr 2022 und vereinfacht die jährliche Steuererklärung erheblich. Handwerkerleistungen für die reine Dachsanierung können Sie zudem nach § 35a EStG steuerlich geltend machen. Diese steuerlichen Anreize machen die Anschaffung einer Photovoltaikanlage noch attraktiver.
Alternative Finanzierungswege für maximale Flexibilität
Neben klassischen Förderkrediten gibt es weitere attraktive Finanzierungsmodelle. Ein Modernisierungskredit von Ihrer Hausbank ist oft unkompliziert und erfordert keinen Eintrag ins Grundbuch. Die Zinsen sind zwar meist etwas höher als bei der KfW, dafür ist die Abwicklung schneller. Eine weitere Option ist der Bausparvertrag. Haben Sie bereits einen, können Sie das Guthaben und das zinsgünstige Darlehen für die Sanierung nutzen. Dies bietet eine hohe Planungssicherheit über die gesamte Laufzeit. Unser Experten-Tipp: Vergleichen Sie die Konditionen eines zweckgebundenen Ökokredits mit denen eines freien Ratenkredits. Manchmal bieten Banken für nachhaltige Vorhaben spezielle Zinsvorteile, die sich über eine Laufzeit von zehn Jahren deutlich bemerkbar machen. Die Wahl des richtigen Instruments hängt von Ihrer finanziellen Situation und dem Eigenkapital ab.
Versicherungsschutz: Das Fundament für eine sorgenfreie Zukunft
Eine neue Photovoltaikanlage ist eine wertsteigernde Maßnahme und muss dem Versicherer gemeldet werden. Andernfalls riskieren Sie eine Unterversicherung. Die meisten Wohngebäudeversicherungen decken Basisschäden durch Feuer, Sturm oder Hagel ab, aber nicht alle Risiken. Eine separate Photovoltaik-Allrisk-Versicherung bietet einen umfassenderen Schutz. Sie deckt zusätzlich Schäden durch Bedienungsfehler, Kurzschluss oder Tierbiss ab. Die Jahresbeiträge für eine solche Police liegen oft nur zwischen 50 und 150 Euro. Unser Experten-Tipp: Prüfen Sie, ob Ihre bestehende Wohngebäudeversicherung eine leistungsstarke Erweiterung anbietet oder eine separate Police die bessere Wahl ist. Ein umfassender Schutz sichert Ihre Investition für die nächsten zwei Jahrzehnte ab.
Fazit: Eine Investition, die sich mehrfach auszahlt
Die Entscheidung, die Finanzierung für eine Dachsanierung mit einer Solaranlage zu kombinieren, ist wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll. Sie sparen durch Synergieeffekte bis zu 2.000 Euro, profitieren von staatlichen Förderungen und erheblichen Steuervorteilen. Die Investition senkt nicht nur Ihre laufenden Energiekosten um bis zu 80 Prozent, sondern steigert auch den Wert Ihrer Immobilie. Mit einer sorgfältigen Planung der Finanzierung und des Versicherungsschutzes schaffen Sie eine nachhaltige und rentable Grundlage für die Zukunft Ihres Eigenheims.
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Weitere nützliche Links
Die KfW bietet detaillierte Informationen zur Förderung von Photovoltaik-Anlagen im Rahmen der Sanierung von Bestandsimmobilien.
Auf der Webseite der KfW finden Sie Informationen zur Förderung der Dachdämmung bei der Sanierung von Bestandsimmobilien.
Das Bundeswirtschaftsministerium informiert über das Solarpaket 1 der Bundesregierung und dessen Maßnahmen zur Förderung der Solarenergie.
Eine Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) bietet relevante Daten und Fakten zum Thema.
Die Verbraucherzentrale stellt wichtige Hinweise zur Planung einer Photovoltaik-Anlage bereit.
Die Deutsche Energie-Agentur (dena) informiert über ihre Unterstützung bei der Umsetzung der Photovoltaik-Strategie.
Aktuelle Marktdaten zur Solarwirtschaft in Deutschland sind beim Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) verfügbar.
Das Marktstammdatenregister (MaStR) der Bundesnetzagentur dient der Registrierung von Energieanlagen.
Das Bundesfinanzministerium beantwortet häufig gestellte Fragen zur Förderung von Photovoltaikanlagen.
FAQ
Welcher Kredit ist der beste für eine Dachsanierung mit Solaranlage?
Der KfW-Kredit 261 ist oft die beste Wahl, wenn Sie umfassend energetisch sanieren, da er einen hohen Tilgungszuschuss bietet. Für die reine PV-Anlage eignet sich der KfW-Kredit 270. Ein Vergleich mit Modernisierungskrediten Ihrer Hausbank kann sich ebenfalls lohnen.
Muss ich die neue Solaranlage meiner Versicherung melden?
Ja, unbedingt. Die Installation einer PV-Anlage stellt eine Wert- und Risikoerhöhung dar. Ohne Meldung an Ihre Wohngebäudeversicherung riskieren Sie im Schadensfall eine Deckungslücke. Oft ist eine separate Photovoltaik-Versicherung die bessere Lösung.
Wie viel spare ich durch den Nullsteuersatz bei einer PV-Anlage?
Sie sparen die komplette Mehrwertsteuer von 19 Prozent auf den Kauf und die Installation der Anlage sowie des Speichers. Bei Anschaffungskosten von beispielsweise 16.000 Euro beträgt die Ersparnis 3.040 Euro.
Kann ich Förderungen auch nachträglich beantragen?
Nein, in der Regel müssen alle Förderanträge, insbesondere bei der KfW und dem BAFA, vor der Auftragsvergabe und dem Beginn der Baumaßnahmen gestellt und genehmigt werden. Eine nachträgliche Förderung ist ausgeschlossen.
Lohnt sich eine Solaranlage auch ohne Dachsanierung?
Ja, wenn Ihr Dach in einem guten Zustand ist und noch eine lange Lebensdauer hat, kann sich die Installation einer PV-Anlage auch ohne Sanierung lohnen. Die Kombination ist jedoch kosteneffizienter, wenn ohnehin Arbeiten am Dach anstehen.
Was deckt eine Photovoltaik-Allrisk-Versicherung ab?
Zusätzlich zu den Standardgefahren wie Feuer, Sturm und Hagel deckt sie oft auch Schäden durch Bedienungsfehler, Vandalismus, Tierbiss, Kurzschluss und Ertragsausfall ab. Der Schutz ist somit deutlich umfassender als bei einer reinen Wohngebäudeversicherung.








