Retainer Kosten und Krankenkasse: Ihr Wegweiser zur optimalen Kostenübernahme
8 Apr 2025
Katrin Straub
Geschäftsführerin bei nextsure
Nach der Zahnspange ist vor dem Retainer – doch wer trägt die Kosten? Viele Patienten sind unsicher, welche Kosten für Retainer von der Krankenkasse übernommen werden und wann eine Zusatzversicherung wirklich zahlt. Dieser Artikel beleuchtet die Kostenfallen und zeigt Ihnen klare Wege zur finanziellen Absicherung Ihrer wichtigen Retentionsphase auf.
The topic in brief and concise terms
Gesetzliche Krankenkassen übernehmen Retainer-Kosten meist nur für herausnehmbare Modelle und bis zu zwei Jahre nach Behandlungsende; festsitzende Retainer sind oft Privatleistung.
Die Kosten für festsitzende Retainer liegen bei ca. zweihundert bis fünfhundert Euro pro Kiefer, herausnehmbare sind mit einhundert bis dreihundert Euro günstiger.
Eine Zahnzusatzversicherung kann die Kosten für Retainer, insbesondere für festsitzende Modelle und längere Tragezeiten, signifikant reduzieren oder ganz übernehmen.
Retainer-Varianten und ihre Preisspannen verstehen
Die Kosten für einen Retainer variieren je nach Typ und Umfang. Herausnehmbare Retainer kosten oft zwischen einhundert und dreihundert Euro pro Kiefer. Festsitzende Lingualretainer sind mit Preisen von etwa zweihundert bis fünfhundert Euro pro Kiefer meist teurer. Diese Preisunterschiede spiegeln den Material- und Arbeitsaufwand wider, der für die jeweilige Stabilisierungsmethode nötig ist. Die Wahl des Retainers beeinflusst somit direkt die ersten finanziellen Überlegungen nach Ihrer kieferorthopädischen Behandlung. Als Nächstes betrachten wir, wie die gesetzlichen Krankenkassen diese Kosten handhaben.
Gesetzliche Krankenversicherung: Diese Retainer-Kosten werden getragen
Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) übernimmt die Kosten für Retainer nicht pauschal. In der Regel werden die Kosten für einen herausnehmbaren Retainer für bis zu zwei Jahre nach Abschluss der aktiven Zahnspangenbehandlung erstattet. Diese Zweijahresfrist gilt als medizinisch notwendiger Zeitraum zur Stabilisierung. Festsitzende Retainer hingegen müssen Patienten meist privat bezahlen. Eine Ausnahme besteht oft bei einem ausgeprägten Engstand der Unterkieferfrontzähne (KIG-Einstufung E3 oder E4). In diesem Fall kann die GKV die Kosten für einen festsitzenden Retainer im Unterkiefer übernehmen. Für eine Kostenübernahme muss die kieferorthopädische Behandlung zudem meist vor dem 18. Lebensjahr begonnen worden sein. Die genauen Bedingungen sind im Sozialgesetzbuch Fünf (SGB V) §29 geregelt, der den Anspruch auf kieferorthopädische Versorgung definiert. Eine Krankenzusatzversicherung kann hier eine sinnvolle Ergänzung sein. Die Kenntnis dieser Regelungen ist entscheidend, bevor wir uns den privaten Optionen zuwenden.
Experten-Tipp: KIG-Einstufung als Schlüssel
Die Kieferorthopädischen Indikationsgruppen (KIG) spielen eine zentrale Rolle. Eine Einstufung in KIG drei bis fünf ist oft Voraussetzung für die Kostenübernahme der initialen Behandlung durch die GKV. Diese Einstufung beeinflusst dann auch die mögliche Übernahme der Retainer-Kosten. Lassen Sie Ihren KIG-Status frühzeitig von Ihrem Kieferorthopäden prüfen und dokumentieren. Dies schafft Klarheit über die zu erwartenden Leistungen Ihrer Krankenkasse. Die richtige Einstufung kann Ihnen mehrere hundert Euro sparen.
Private und Zahnzusatzversicherungen: Mehr Leistung für Ihr Lächeln
Wo die GKV an ihre Grenzen stößt, bieten private Krankenversicherungen (PKV) und Zahnzusatzversicherungen oft erweiterte Leistungen. Viele Tarife sehen eine Kostenübernahme für festsitzende Retainer vor, die von der GKV nicht standardmäßig abgedeckt werden. Die Erstattungssätze können je nach Vertrag bis zu einhundert Prozent der Kosten betragen. Einige Zahnzusatzversicherungen leisten auch dann, wenn die GKV eine Kostenbeteiligung ablehnt, beispielsweise bei einer Retentionsdauer von über zwei Jahren. Es ist wichtig, die Tarifdetails genau zu prüfen, da Wartezeiten oder anfängliche Summenbegrenzungen bestehen können. Ein Praxisbeispiel: Eine gute Zahnzusatzversicherung kann bei Retainer-Kosten von vierhundert Euro pro Kiefer eine Ersparnis von über dreihundert Euro bedeuten. Die sorgfältige Auswahl des Versicherungsschutzes ist daher ein wichtiger Schritt zur Kostenoptimierung.
Unser Experten-Tipp: Tarifvergleich lohnt sich
Achten Sie beim Abschluss einer Zahnzusatzversicherung auf folgende Punkte, um die Retainer-Kosten optimal abzudecken:
Übernimmt der Tarif explizit Kosten für festsitzende und herausnehmbare Retainer?
Wie hoch ist der Erstattungssatz (Prozent)? Gibt es eine maximale jährliche Erstattungsgrenze?
Greift die Versicherung auch, wenn die GKV keine Vorleistung erbringt?
Gibt es Wartezeiten, bevor Leistungen für Retainer in Anspruch genommen werden können?
Sind Reparaturen oder Neuanfertigungen von Retainern ebenfalls abgedeckt? Ein Tarif kann hier bis zu sechzig Euro pro Reparatur erstatten.
Ein genauer Vergleich, beispielsweise über unser Online-Versicherungsportal, hilft Ihnen, den passenden Schutz zu finden. So sichern Sie sich langfristig ab.
Kostenfallen umgehen: Vorausschauende Planung ist entscheidend
Um unerwartet hohe Kosten für Retainer zu vermeiden, ist eine gute Vorbereitung essenziell. Fordern Sie von Ihrem Kieferorthopäden immer einen detaillierten Heil- und Kostenplan an. Dieser sollte alle Posten, inklusive Material- und Laborkosten für den Retainer, transparent auflisten. Klären Sie frühzeitig mit Ihrer Krankenkasse – sei es GKV oder PKV – welche Kosten übernommen werden. Reichen Sie den Heil- und Kostenplan vor Behandlungsbeginn ein, um eine schriftliche Zusage zu erhalten. Dies schafft finanzielle Sicherheit und vermeidet spätere Überraschungen. Fragen Sie auch nach Möglichkeiten der Ratenzahlung, falls eine private Zuzahlung anfällt; viele Praxen bieten dies an. Eine Reparatur eines festsitzenden Retainers kann schnell zwanzig bis sechzig Euro pro Klebestelle kosten. Diese vorausschauende Planung ist ein wichtiger Baustein für eine sorgenfreie Retentionsphase.
Ihr nächster Schritt zur Kostensicherheit
Die Finanzierung Ihres Retainers muss kein Buch mit sieben Siegeln sein. Mit den richtigen Informationen und einer passenden Absicherung können Sie die Kosten deutlich reduzieren. nextsure unterstützt Sie als digitales Versicherungsportal dabei, den optimalen Schutz für Ihre Bedürfnisse zu finden. Wir bieten Ihnen transparente Vergleiche und maßgeschneiderte Lösungen, damit Ihr Lächeln dauerhaft strahlend und Ihr Geldbeutel geschont bleibt. Nutzen Sie unsere Expertise für Ihre Zahngesundheit.
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More useful links
Verbraucherzentrale bietet umfassende Informationen zu Eigenanteilen, Kassenleistungen und Zusatzkosten bei kieferorthopädischen Behandlungen.
Die Techniker Krankenkasse (TK) informiert detailliert über die Retainer-Behandlung nach dem Tragen einer Zahnspange.
Die Verbraucherzentrale stellt weitere Informationen zur Retainer-Folgebehandlung nach der Zahnspange bereit.
Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) bietet Zugang zu einem IGES-Gutachten über kieferorthopädische Behandlungen.
Der GKV-Spitzenverband stellt Richtlinien zur kieferorthopädischen Behandlung zur Verfügung.
Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) informiert über festsitzende kieferorthopädische Geräte.
Die Bundeszahnärztekammer (BZAEK) veröffentlicht eine Pressemitteilung zu einer Studie über Zahn- und Kieferfehlstellungen bei Kindern.
Die Deutsche Gesellschaft für Kieferorthopädie (DGKFO) bietet auf ihrer Website weiterführende Informationen zum Fachgebiet.
FAQ
Übernimmt meine gesetzliche Krankenkasse die Kosten für einen Lingualretainer (festsitzenden Retainer)?
In den meisten Fällen müssen Sie die Kosten für einen festsitzenden Lingualretainer selbst tragen. Eine Ausnahme kann bei einem medizinisch nachgewiesenen starken Engstand der Unterkieferfrontzähne (KIG E3/E4) bestehen, dann kann die GKV die Kosten für den Retainer im Unterkiefer übernehmen. Klären Sie dies vorab mit Ihrer Kasse.
Wie viel kostet die Reparatur eines Retainers?
Die Reparatur eines festsitzenden Retainers, beispielsweise das Wiederbefestigen einer gelösten Klebestelle, kostet etwa zwanzig bis sechzig Euro pro Zahn. Bei herausnehmbaren Retainern kann bei Bruch eine Neuanfertigung nötig sein, deren Kosten variieren.
Lohnt sich eine Zahnzusatzversicherung für Retainer-Kosten?
Ja, eine Zahnzusatzversicherung kann sich sehr lohnen, besonders wenn Sie einen festsitzenden Retainer wünschen oder eine längere Retentionsphase benötigen. Sie kann einen Großteil der Kosten abdecken, die die GKV nicht übernimmt. Vergleichen Sie Tarife sorgfältig.
Wie lange muss ich einen Retainer tragen?
Die Tragedauer ist individuell. Die GKV übernimmt Kosten oft für bis zu zwei Jahre. Kieferorthopäden empfehlen jedoch häufig eine deutlich längere, manchmal sogar lebenslange Retention, um das Behandlungsergebnis dauerhaft zu sichern.
Was passiert, wenn ich keinen Retainer trage?
Ohne Retainer besteht ein hohes Risiko (bis zu neunzig Prozent), dass sich Ihre Zähne wieder in die ursprüngliche Fehlstellung zurückverschieben (Rezidiv). Dies würde den Erfolg der kieferorthopädischen Behandlung zunichtemachen und könnte eine erneute, teure Behandlung erforderlich machen.
Kann ich die Kosten für einen Retainer von der Steuer absetzen?
Selbstgetragene Krankheitskosten, wozu auch bestimmte Zahnbehandlungskosten wie Retainer zählen können, können unter Umständen als außergewöhnliche Belastungen in der Steuererklärung geltend gemacht werden. Voraussetzung ist, dass die zumutbare Belastungsgrenze überschritten wird. Sprechen Sie hierzu am besten mit einem Steuerberater.








