Vorsorge & Vermögen
Betriebliche Altersvorsorge
pensionskasse der deutschen wirtschaft
Betriebliche Altersvorsorge: Alles zu Durchführungswegen, Vor- & Nachteilen
Betriebliche Altersvorsorge (bAV) ist ein wichtiger Baustein für die Altersvorsorge in Deutschland. Sie bietet sowohl Arbeitnehmenden als auch Arbeitgebenden Vorteile. Doch welche Möglichkeiten gibt es, wie funktioniert die Umsetzung und worauf sollten Sie bei der Wahl des richtigen Durchführungsweges achten?
The topic in brief and concise terms
bAV als Ergänzung zur gesetzlichen Rente.
Fünf Durchführungswege bieten Flexibilität.
Sowohl für Arbeitnehmende als auch für Arbeitgebende vorteilhaft.
1. Was ist betriebliche Altersvorsorge (bAV)?
Die betriebliche Altersvorsorge, kurz bAV, ist eine zusätzliche Säule der Altersvorsorge, die auf dem Arbeitsverhältnis basiert. Dabei spart der Arbeitnehmende über seinen Arbeitgeber für das Alter an. Ein Teil des Gehalts wird entweder direkt vom Arbeitnehmenden (Entgeltumwandlung) oder durch Zuschüsse des Arbeitgebers in eine Altersvorsorgeleistung investiert. Diese Gelder werden steuerlich und sozialversicherungsrechtlich gefördert. Das Ziel ist es, die Versorgungslücke zu schließen, die durch die sinkende Leistungsfähigkeit der gesetzlichen Rentenversicherung entsteht.
2. Formen der betrieblichen Altersvorsorge (Durchführungswege)
In der betrieblichen Altersvorsorge gibt es verschiedene Durchführungswege, die regeln, wie die Altersvorsorge organisiert und finanziert wird. Jeder Weg hat spezifische Merkmale hinsichtlich der Verantwortlichkeiten, Sicherheiten und Gestaltungsmöglichkeiten. Hier sind die fünf gängigsten Durchführungswege:
2.1. Direktzusage (Pensionszusage)
Die Direktzusage, auch Pensionszusage genannt, ist die älteste Form der betrieblichen Altersvorsorge. Der Arbeitgeber sagt dem Arbeitnehmenden eine direkte Leistung im Alter zu und bildet dafür Rückstellungen in der Bilanz. Der Arbeitgeber bleibt der alleinige Träger der Zusage und ist für die Erfüllung der Leistung verantwortlich. Diese Form bietet hohe Flexibilität in der Gestaltung der Leistungen und kann individuell an die Bedürfnisse des Unternehmens angepasst werden. Arbeitnehmende profitieren von einer starken Bindung zum Unternehmen, da die Zusage direkt vom Arbeitgeber kommt. Allerdings ist die Insolvenzsicherung der Zusage über den Pensions-Sicherungs-Verein (PSVaG) erforderlich.
2.2. Unterstützungskasse
Eine Unterstützungskasse ist eine rechtlich selbstständige Versorgungseinrichtung, die die betriebliche Altersvorsorge für mehrere Unternehmen oder einen einzelnen Konzern regelt. Sie zahlt die zugesagten Leistungen an die Arbeitnehmenden aus, während die Unternehmen die Beiträge an die Kasse leisten. Die Beiträge sind für Arbeitnehmende sozialversicherungsfrei und steuerbegünstigt. Die Unterstützungskasse ist kein Versicherungsunternehmen und unterliegt nicht der Versicherungsaufsicht. Die Absicherung im Insolvenzfall erfolgt ebenfalls über den PSVaG.
2.3. Direktversicherung
Die Direktversicherung ist der am häufigsten genutzte Durchführungsweg. Hierbei schließt der Arbeitgeber eine Lebens- oder Rentenversicherung für den Arbeitnehmenden ab. Der Arbeitnehmende ist Versicherungsnehmer und Bezugsberechtigter der Leistungen. Die Beiträge können aus dem Bruttoeinkommen des Arbeitnehmenden (Entgeltumwandlung) oder aus Arbeitgeberzuschüssen stammen. Die Direktversicherung bietet den Vorteil einer hohen Transparenz und einer direkten Zusage durch ein Versicherungsunternehmen. Die Leistungen sind im Todesfall und bei Invalidität abgesichert. Sie unterliegt der staatlichen Versicherungsaufsicht.
2.4. Pensionskasse
Eine Pensionskasse ist eine rechtlich selbstständige Versorgungseinrichtung, die Leistungen der betrieblichen Altersvorsorge erbringt. Im Gegensatz zur Unterstützungskasse unterliegt sie der staatlichen Versicherungsaufsicht. Pensionskassen können von einem oder mehreren Unternehmen getragen werden und ähneln in ihrer Funktionsweise Lebensversicherungsgesellschaften. Die Beiträge werden von Arbeitgebenden oder Arbeitnehmenden eingezahlt und in der Regel in Form einer lebenslangen Rente ausgezahlt. Pensionskassen sind für ihre hohe Sicherheit bekannt, da sie strengen gesetzlichen Regelungen unterliegen.
2.5. Pensionsfonds
Pensionsfonds sind relativ neue Durchführungswege der betrieblichen Altersvorsorge, die seit 2002 existieren. Sie sind rechtlich selbstständige Einrichtungen, die Kapital für die betriebliche Altersvorsorge anlegen. Im Vergleich zu Pensionskassen haben Pensionsfonds größere Freiheiten bei der Kapitalanlage, was höhere Renditechancen, aber auch höhere Risiken mit sich bringen kann. Sie unterliegen ebenfalls der Versicherungsaufsicht. Pensionsfonds eignen sich besonders für Unternehmen, die eine chancenorientierte Kapitalanlage wünschen und bereit sind, höhere Risiken einzugehen, um potenziell höhere Erträge zu erzielen.
3. Vor- und Nachteile der bAV für Arbeitnehmende
Die betriebliche Altersvorsorge bietet Arbeitnehmenden diverse Vorteile, aber auch einige Nachteile, die bei der Entscheidung berücksichtigt werden sollten.
Vorteile für Arbeitnehmende:
Steuer- und Sozialversicherungsersparnis: Beiträge zur bAV sind in der Ansparphase bis zu bestimmten Grenzen steuer- und sozialversicherungsfrei. Dies bedeutet, dass ein größerer Teil des Bruttoeinkommens direkt in die Altersvorsorge fließt und somit weniger Steuern und Sozialabgaben anfallen.
Arbeitgeberzuschuss: Seit 2019 sind Arbeitgeber bei Entgeltumwandlung gesetzlich verpflichtet, einen Zuschuss von mindestens 15 % zu leisten, sofern sie durch die Entgeltumwandlung Sozialabgaben sparen. Viele Arbeitgeber zahlen sogar höhere Zuschüsse, was die bAV noch attraktiver macht.
Geringere Belastung des Nettoeinkommens: Durch die Entgeltumwandlung sinkt das zu versteuernde Bruttoeinkommen, was zu einer geringeren Steuerlast führt und die Nettobelastung für die Altersvorsorge reduziert.
Sicherheit durch gesetzliche Regelungen: Die bAV ist durch das Betriebsrentengesetz (BetrAVG) geschützt. Dies beinhaltet unter anderem eine Unverfallbarkeitsregelung der Ansprüche und eine Insolvenzsicherung über den Pensions-Sicherungs-Verein (PSVaG).
Einfache Handhabung: Die Beiträge werden direkt vom Gehalt abgezogen und vom Arbeitgeber verwaltet, was für Arbeitnehmende einen geringen Verwaltungsaufwand bedeutet.
Nachteile für Arbeitnehmende:
Spätere Besteuerung der Auszahlungen: Die Rentenzahlungen aus der bAV sind im Rentenalter voll steuerpflichtig. Zwar sind die Steuersätze im Alter oft geringer, dies sollte aber bei der langfristigen Finanzplanung berücksichtigt werden.
Geringere Sozialversicherungsleistungen im Alter: Da die Beiträge zur bAV sozialversicherungsfrei sind, können im Rentenalter geringere Ansprüche bei der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung entstehen.
Weniger Flexibilität bei Kapitalentnahme: Eine vorzeitige Kapitalentnahme ist in der Regel nicht möglich. Das angesparte Kapital ist primär für die Altersvorsorge gedacht.
Bindung an den Arbeitgeber: Obwohl die Ansprüche unverfallbar sind, kann ein Arbeitgeberwechsel einen Verwaltungsaufwand bedeuten oder die Fortführung der bAV erschweren, je nach neuem Arbeitgeber und dessen Angeboten.
4. Vor- und Nachteile der bAV für Unternehmen
Auch für Unternehmen birgt die betriebliche Altersvorsorge sowohl Chancen als auch Herausforderungen.
Vorteile für Unternehmen:
Mitarbeiterbindung und -motivation: Eine attraktive bAV ist ein starkes Instrument zur Gewinnung und Bindung qualifizierter Fachkräfte. Sie zeigt Wertschätzung und fördert die Loyalität.
Steuerliche Vorteile: Arbeitgeberbeiträge zur bAV sind als Betriebsausgaben absetzbar. Zudem können bei Entgeltumwandlung Sozialversicherungsbeiträge gespart werden.
Imagegewinn: Ein Unternehmen, das sich um die Altersvorsorge seiner Mitarbeitenden kümmert, verbessert sein soziales Image und gilt als verantwortungsbewusster Arbeitgeber.
Geringere Lohnnebenkosten: Bei der Entgeltumwandlung fallen für den Arbeitgeber geringere Sozialversicherungsbeiträge an, da das beitragspflichtige Bruttoeinkommen des Arbeitnehmenden sinkt.
Erfüllung der gesetzlichen Pflicht: Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, ihren Arbeitnehmenden eine Entgeltumwandlung zu ermöglichen und einen Zuschuss von mindestens 15 % zu leisten, sofern Sozialversicherungsbeiträge gespart werden.
Nachteile für Unternehmen:
Administrativer Aufwand: Die Einrichtung und Verwaltung der bAV-Verträge sowie die Kommunikation mit den Arbeitnehmenden und Versorgungseinrichtungen kann einen gewissen administrativen Aufwand bedeuten.
Kosten: Auch wenn es steuerliche Vorteile gibt, entstehen für Unternehmen Kosten durch die Arbeitgeberzuschüsse und gegebenenfalls durch die Verwaltung.
Haftungsrisiko: Bei einigen Durchführungswegen, wie der Direktzusage, trägt das Unternehmen die unmittelbare Haftung für die zugesagten Leistungen. Auch bei anderen Durchführungswegen kann eine subsidiäre Haftung des Arbeitgebers bestehen bleiben, falls die Versorgungseinrichtung zahlungsunfähig wird.
Langfristige Verpflichtung: Die bAV ist eine langfristige Verpflichtung, die über Jahrzehnte bestehen bleibt und eine sorgfältige Planung erfordert.
6. Wann lohnt sich die betriebliche Altersvorsorge?
Die Attraktivität der betrieblichen Altersvorsorge hängt stark von individuellen Faktoren ab.
Arbeitgeberzuschuss: Je höher der Zuschuss des Arbeitgebers, desto attraktiver ist die bAV. Ein Zuschuss von 20 % oder mehr macht die bAV oft lohnenswerter als viele andere Sparformen.
Individuelle Steuerlast: Für Personen mit höherem Einkommen, die einen höheren Grenzsteuersatz haben, ist die bAV besonders vorteilhaft, da die Steuerersparnis in der Ansparphase größer ist.
Gehaltsentwicklung: Wenn Sie erwarten, dass Ihr Einkommen im Rentenalter niedriger sein wird als im Erwerbsleben, ist die spätere Besteuerung der bAV-Auszahlungen weniger problematisch.
Dauer der Einzahlung: Je länger Sie in die bAV einzahlen, desto größer ist der Zinseszinseffekt und somit das angesparte Kapital. Ein früher Beginn ist daher immer ratsam.
Andere Vorsorgeformen: Die bAV sollte als Ergänzung zu anderen Vorsorgeformen (gesetzliche Rente, private Vorsorge) gesehen werden. Sie ist selten die alleinige Lösung, aber ein wichtiger Baustein im Gesamtkonzept.
Gesundheitszustand: Da die bAV oft mit einer Versicherungskomponente verbunden ist, können bei guter Gesundheit bessere Konditionen erzielt werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die bAV lohnt sich fast immer, wenn der Arbeitgeber einen Zuschuss leistet und man bereit ist, langfristig für das Alter vorzusorgen. Sie ist ein hervorragendes Instrument, um mit staatlicher Förderung und Arbeitgeberunterstützung eine zusätzliche Rente aufzubauen.
7. Wichtige Änderungen und Gesetze zur bAV
Das Betriebsrentenstärkungsgesetz (BRSG), das am 1. Januar 2018 in Kraft getreten ist, hat die bAV maßgeblich reformiert und attraktiver gemacht. Die wichtigsten Änderungen sind:
Arbeitgeber-Pflichtzuschuss: Seit dem 1. Januar 2019 müssen Arbeitgeber einen Pflichtzuschuss von 15 % auf die Entgeltumwandlung leisten, wenn sie Sozialabgaben sparen. Für Neuverträge gilt dies bereits seit 2019, für Bestandsverträge seit dem 1. Januar 2022.
Sozialpartnermodell (Zielrente): Das BRSG ermöglicht die Einführung eines Sozialpartnermodells, auch reine Beitragszusage oder Zielrente genannt. Hierbei garantieren die Sozialpartner (Arbeitgeber und Gewerkschaften) keine feste Rentenhöhe mehr, sondern lediglich die Höhe der Beiträge. Die Renditechancen sind höher, aber das Risiko liegt stärker beim Arbeitnehmenden. Dies ermöglicht eine flexiblere und potenziell renditestärkere Altersvorsorge, erfordert aber eine Tarifbindung.
Freibetrag in der Grundsicherung: Rentner, die Grundsicherung beziehen, können einen Freibetrag aus ihrer bAV erhalten, bevor die bAV-Leistung auf die Grundsicherung angerechnet wird. Dies soll die Motivation erhöhen, auch bei geringem Einkommen in die bAV zu investieren.
Erhöhung der steuerfreien Höchstgrenzen: Die Höchstgrenzen für steuer- und sozialversicherungsfreie Beiträge zur bAV wurden erhöht, was höhere Sparbeträge ermöglicht.
8. Fazit zur betrieblichen Altersvorsorge
Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) ist eine wichtige Säule der Altersvorsorge in Deutschland. Sie bietet sowohl Arbeitnehmenden als auch Arbeitgebenden attraktive Vorteile durch staatliche Förderung und gesetzliche Absicherung. Für Arbeitnehmende ermöglicht sie den Aufbau einer zusätzlichen Rente mit Steuervorteilen und Arbeitgeberzuschüssen, während Unternehmen von Mitarbeiterbindung und -motivation profitieren. Trotz einiger Nachteile, wie der späteren Besteuerung der Auszahlungen oder dem administrativen Aufwand, überwiegen in der Regel die Vorteile, insbesondere bei einem großzügigen Arbeitgeberzuschuss. Eine frühzeitige und informierte Entscheidung über den passenden Durchführungsweg ist entscheidend, um optimal von den Möglichkeiten der bAV zu profitieren.
9. FAQ: Häufig gestellte Fragen zur bAV
In diesem Abschnitt beantworten wir die meistgestellten Fragen zur betrieblichen Altersvorsorge.
More useful links
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales bietet umfassende Informationen zur betrieblichen Altersversorgung und deren gesetzlichen Grundlagen.
Auf Gesetze im Internet finden Sie den vollständigen Gesetzestext des Betriebsrentengesetzes (BetrAVG), das die Rahmenbedingungen der bAV regelt.
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) stellt aktuelle Statistiken zu Verträgen der betrieblichen Altersvorsorge in Deutschland bereit.
Statista bietet eine Sammlung relevanter Daten und Fakten zur betrieblichen Altersversorgung in Deutschland.
Die Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.V. (aba) erläutert in ihrem Glossar die verschiedenen Durchführungswege der bAV.
Die Deutsche Rentenversicherung bietet eine informative Broschüre zur betrieblichen Altersversorgung an.
Eine Publikation der Bundesregierung bietet weitere Einblicke in das Thema betriebliche Altersversorgung.
Wikipedia bietet eine umfassende Übersicht über die betriebliche Altersversorgung.
FAQ
Was ist der Unterschied zwischen betrieblicher und privater Altersvorsorge?
Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) wird über den Arbeitgeber organisiert und oft mit Arbeitgeberzuschüssen sowie steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Vorteilen in der Ansparphase gefördert. Die private Altersvorsorge (z. B. Riester-Rente, Rürup-Rente, private Rentenversicherung) wird eigenverantwortlich abgeschlossen und vom Staat direkt gefördert oder bietet ebenfalls Steuervorteile. Bei der bAV ist der Arbeitgeber in der Regel der Vertragspartner, während man bei der privaten Vorsorge selbst der Vertragspartner ist.
Ist eine bAV Pflicht für Unternehmen?
Nein, eine bAV ist keine Pflicht für Unternehmen in dem Sinne, dass sie jedem Mitarbeitenden eine bAV anbieten müssen. Allerdings haben Arbeitnehmende einen gesetzlichen Anspruch auf Entgeltumwandlung. Das bedeutet, dass der Arbeitgeber seinen Arbeitnehmenden die Möglichkeit geben muss, einen Teil ihres Gehalts für die bAV zu verwenden. Seit 2019 besteht zudem die Pflicht für Arbeitgeber, einen Zuschuss von mindestens 15 % zu leisten, wenn sie durch die Entgeltumwandlung Sozialabgaben sparen.
Was passiert mit meiner bAV, wenn ich den Job wechsle?
Ihre bAV ist grundsätzlich unverfallbar, d. h., die erworbenen Ansprüche bleiben erhalten. Beim Jobwechsel gibt es mehrere Optionen: Die bAV kann beim neuen Arbeitgeber fortgeführt werden, sofern dieser den gleichen Durchführungsweg anbietet oder einen Übertrag ermöglicht. Alternativ kann sie beitragsfrei gestellt werden und ruhen, bis das Rentenalter erreicht ist. Eine Auszahlung des angesparten Kapitals ist in der Regel nicht möglich.
Kann ich meine bAV vorzeitig auszahlen lassen?
In der Regel ist eine vorzeitige Auszahlung der betrieblichen Altersvorsorge nicht möglich. Das Kapital ist für die Altersvorsorge bestimmt und soll im Rentenalter als Rente oder einmalige Kapitalleistung ausgezahlt werden. Es gibt nur wenige Ausnahmen, z. B. bei sehr geringen Beträgen (Kleinstanwartschaften), die vom Gesetzgeber im Einzelfall erlaubt werden können.
Wie viel bAV ist sinnvoll?
Die sinnvolle Höhe hängt von Ihrer individuellen Situation ab. Wichtig ist, dass der Arbeitgeber einen attraktiven Zuschuss leistet (idealerweise über 15 %). Prüfen Sie Ihre persönliche Rentenlücke und wie die bAV diese schließen kann. Berücksichtigen Sie auch, dass ein zu hoher Anteil des Einkommens in der bAV zu geringeren Sozialversicherungsleistungen im Rentenalter führen kann.
Was ist der Unterschied zwischen Direktversicherung und Pensionskasse?
Beide sind Durchführungswege der bAV. Eine Direktversicherung ist ein klassischer Versicherungsvertrag, den der Arbeitgeber für den Arbeitnehmenden bei einem Versicherungsunternehmen abschließt. Der Arbeitnehmende ist in der Regel Versicherungsnehmer. Eine Pensionskasse ist eine eigenständige, rechtlich selbstständige Versorgungseinrichtung (ähnlich einer kleinen Lebensversicherung), die für mehrere Unternehmen die bAV verwaltet. Beide unterliegen der Versicherungsaufsicht, Pensionskassen sind jedoch oft flexibler in der Kapitalanlage.