Kredit für die Asbestsanierung im Eigenheim: Ihr Weg zur sicheren Finanzierung
21 Jul 2025
Katrin Straub
Geschäftsführerin bei nextsure
Asbest im Eigenheim ist eine ernste Gefahr für Ihre Gesundheit und ein erhebliches finanzielles Risiko. Die Sanierung ist komplex und teuer, doch unumgänglich. Wir zeigen Ihnen, wie Sie einen Kredit für die Sanierung von Asbest im Eigenheim sichern und dabei von staatlichen Förderungen profitieren können.
The topic in brief and concise terms
Die Kosten für eine Asbestsanierung liegen oft zwischen 30 und 45 Euro pro Quadratmeter, können aber durch die Kombination mit einer energetischen Sanierung über KfW-Kredite (z.B. Programm 261) gefördert werden.
Arbeiten an Asbest dürfen nur von zertifizierten Fachbetrieben nach TRGS 519 durchgeführt werden; Eigenleistungen sind fast immer ausgeschlossen und strafbar.
Ein Kredit für die Asbestsanierung kann als Modernisierungskredit, Baufinanzierung oder über einen Bausparvertrag realisiert werden, wobei die Handwerkerkosten steuerlich absetzbar sind, wenn keine KfW-Förderung genutzt wird.
In Millionen von Gebäuden, die vor 1993 in Deutschland errichtet wurden, schlummert eine unsichtbare Gefahr: Asbest. Lange als Wunderbaustoff gefeiert, ist heute klar, dass die feinen Fasern schwere Krankheiten auslösen können. Eine Asbestsanierung ist daher oft keine Option, sondern eine Notwendigkeit zum Schutz Ihrer Familie. Die Kosten hierfür können jedoch schnell zehntausende Euro erreichen. Dieser Artikel führt Sie durch den gesamten Prozess – von der Kostenanalyse über die Nutzung staatlicher Förderungen bis zur Auswahl des passenden Kredits für die Sanierung von Asbest im Eigenheim. So verwandeln Sie eine finanzielle Belastung in eine wertsteigernde Investition in Ihre Gesundheit und Immobilie.
Risikoanalyse: Warum Asbest im Eigenheim sofortiges Handeln erfordert
Asbest wurde bis zu seinem Verbot 1993 in über 3.000 Produkten wie Dachplatten, Fassadenverkleidungen oder Fliesenklebern verbaut. Solange das Material intakt ist, geht davon meist keine Gefahr aus. Doch bei Beschädigung oder Verwitterung werden krebserregende Fasern freigesetzt, die sich unbemerkt in der Lunge festsetzen. Besonders schwach gebundener Asbest stellt ein hohes Risiko dar, da sich Fasern schon bei leichten Erschütterungen lösen. Eine Sanierung wird daher dringend, sobald eine Gesundheitsgefahr besteht, was ein Sachverständiger prüft. Die Kosten für ein solches Gutachten liegen zwischen 300 und 1.000 Euro. Die Investition in einen Renovierungskredit zur Beseitigung ist somit eine direkte Investition in Ihre Gesundheit. Die rechtzeitige Planung der Finanzierung ist der erste Schritt zur Beseitigung dieser Gefahr.
Kostenkalkulation: Diese Ausgaben erwarten Sie bei einer Asbestsanierung
Die Kosten für eine Asbestsanierung sind erheblich und variieren stark je nach Umfang und Art des Asbestprodukts. Rechnen Sie mit Preisen zwischen 30 und 45 Euro pro Quadratmeter allein für den Ausbau und die Verpackung durch eine Spezialfirma. Bei einem 150 Quadratmeter großen Dach können so schnell über 6.000 Euro allein für die Demontage anfallen. Hinzu kommen weitere Posten, die das Budget belasten. Die Entsorgung als Sondermüll schlägt mit 100 bis 300 Euro pro Tonne zu Buche. Eine detaillierte Kostenaufstellung ist unerlässlich:
Kosten für das Sachverständigengutachten: 300 bis 1.000 Euro
Einrichtung der Baustelle mit Sicherheitsmaßnahmen: 500 bis 1.500 Euro
Gerüstbau bei Dach- oder Fassadenarbeiten: 8 bis 15 Euro pro Quadratmeter
Demontage und Verpackung durch Fachbetrieb: 30 bis 45 Euro pro Quadratmeter
Entsorgung des Sondermülls: 100 bis 300 Euro pro Tonne
Kosten für neue Eindeckung oder Verkleidung: 80 bis über 200 Euro pro Quadratmeter
Eine präzise Haushaltsrechnung für den Kreditantrag hilft Ihnen, diese Summen realistisch zu planen. Angesichts dieser Zahlen wird deutlich, warum staatliche Hilfen und Kredite eine zentrale Rolle spielen.
Fördermittel optimieren: So reduzieren Sie die finanzielle Last
Eine direkte Förderung ausschließlich für die Asbestsanierung gibt es selten. Der Trick besteht darin, die Sanierung in eine umfassendere energetische Modernisierung einzubetten. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet hierfür attraktive Programme. Das Programm „Wohngebäude – Kredit (261)“ unterstützt die Sanierung zum Effizienzhaus mit bis zu 150.000 Euro Kredit je Wohneinheit. Dabei können Sie einen Tilgungszuschuss von bis zu 20 Prozent erhalten, was Ihre Kreditsumme erheblich reduziert. Alternativ können Sie die Handwerkerkosten steuerlich absetzen. Bis zu 20 Prozent der Lohnkosten (maximal 1.200 Euro pro Jahr) können geltend gemacht werden, sofern keine KfW-Förderung genutzt wird. Unser Experten-Tipp: Lassen Sie sich von einem Energieeffizienz-Experten beraten, um die Asbestsanierung mit einer Dachdämmung zu koppeln und so die maximale Förderung für die energetische Sanierung zu erhalten. Die richtige Kombination von Maßnahmen ist der Schlüssel zur maximalen Ersparnis.
Finanzierung sichern: Den passenden Kredit für Ihr Vorhaben auswählen
Wenn Förderungen die Kosten nicht vollständig decken, ist ein gezielter Kredit für die Sanierung von Asbest im Eigenheim die Lösung. Je nach Höhe der Kosten und Ihrer finanziellen Situation stehen Ihnen verschiedene Wege offen. Für Summen bis 50.000 Euro eignet sich oft ein Modernisierungskredit, der häufig ohne Grundbucheintrag vergeben wird. Eine sorgfältige Planung und der Vergleich von Konditionen sind hier entscheidend. Hier sind vier gängige Finanzierungsoptionen:
Modernisierungskredit: Zweckgebunden für Modernisierungen, oft bis 50.000 Euro ohne Grundbucheintrag und mit günstigeren Zinsen als ein freier Ratenkredit.
Klassische Baufinanzierung: Für größere Sanierungen über 50.000 Euro, mit niedrigen Zinsen, aber einem Grundbucheintrag als Sicherheit. Eine günstige Baufinanzierung ist hier das Ziel.
Bausparvertrag: Ideal, wenn die Sanierung langfristig geplant ist. Sie sichern sich damit feste, niedrige Darlehenszinsen für die Zukunft.
Ratenkredit mit freiem Verwendungszweck: Flexibel und schnell verfügbar, aber meist mit höheren Zinsen verbunden. Diese Option eignet sich für kleinere, unvorhergesehene Reparaturen im Zuge der Sanierung.
Die Wahl des richtigen Instruments hängt von der Sanierungssumme und Ihrem Zeithorizont ab. Doch die Finanzierung ist nur eine Seite der Medaille; auch die rechtlichen Rahmenbedingungen müssen stimmen.
More useful links
Umweltbundesamt bietet umfassende Informationen zu Asbest, seinen gesundheitlichen Auswirkungen und Umweltrisiken.
Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) informiert über attraktive Fördermöglichkeiten für die Sanierung von Bestandsimmobilien, die auch Asbestsanierungen einschließen können.
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) stellt wissenschaftlich fundierte Informationen und Bewertungen zu Asbest bereit.
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) bietet wichtige Hinweise zur Prävention und zum Arbeitsschutz im Umgang mit Asbest.
FAQ
Wie erkenne ich Asbest in meinem Haus?
Eine sichere Identifizierung ist nur durch eine Laboranalyse möglich. Ein starker Hinweis ist das Baujahr Ihres Hauses: In Gebäuden, die vor 1993 errichtet wurden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch. Typische Fundorte sind alte Dach- und Fassadenplatten (Eternit), Rohrisolierungen, Fliesenkleber und alte PVC-Bodenbeläge.
Darf ich Asbest selbst entfernen?
Nein, auf keinen Fall. Das Entfernen von Asbest ist für Privatpersonen gesetzlich verboten und extrem gefährlich. Alle Arbeiten müssen von einer Fachfirma mit Sachkundenachweis nach TRGS 519 durchgeführt werden, um die Freisetzung krebserregender Fasern zu verhindern.
Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es neben einem Bankkredit?
Neben klassischen Krediten ist ein Bausparvertrag eine gute Option, wenn die Sanierung vorausschauend geplant wird, da er niedrige Zinsen sichert. Zudem können Sie die Sanierung mit staatlichen Förderungen der KfW für energetische Maßnahmen kombinieren, um die Gesamtkosten zu senken.
Was passiert, wenn ich Asbest nicht saniere?
Solange der Asbest fest gebunden und unbeschädigt ist, besteht keine akute Gefahr. Wird das Material jedoch brüchig oder beschädigt, können sich Fasern lösen und die Gesundheit der Bewohner gefährden. Zudem mindert ein nicht sanierter Asbestbefund den Wert Ihrer Immobilie erheblich.
Deckt meine Versicherung die Kosten einer Asbestsanierung?
In der Regel nicht. Standard-Wohngebäudeversicherungen decken die planmäßige Sanierung von Baumängeln oder Schadstoffen nicht ab. Eine Ausnahme kann bestehen, wenn ein versicherter Schaden (z.B. Sturm, Brand) eine asbesthaltige Bausubstanz beschädigt und eine Sanierung dadurch unausweichlich wird.
Wie lange dauert eine durchschnittliche Asbestsanierung?
Die Dauer hängt stark vom Umfang ab. Die Sanierung eines Daches auf einem Einfamilienhaus kann inklusive aller Sicherheitsvorkehrungen, Abbau, Entsorgung und Neueindeckung zwischen einer und drei Wochen in Anspruch nehmen.








