Vorsorge & Vermögen
Risikolebensversicherung
welche lebensversicherungen gibt es
Welche Lebensversicherungen gibt es? Ihr Wegweiser zur passenden Absicherung und Vorsorge
Die Wahl der richtigen Lebensversicherung kann komplex erscheinen, ist aber ein entscheidender Schritt für Ihre finanzielle Sicherheit und die Ihrer Liebsten. Dieser Artikel erklärt Ihnen, welche Lebensversicherungen es gibt und hilft Ihnen, die optimale Lösung für Ihre Bedürfnisse zu finden. Entdecken Sie, wie Sie sich und Ihre Familie effektiv absichern können.
Das Thema kurz und kompakt
Es gibt verschiedene Arten von Lebensversicherungen, primär die Risikolebensversicherung für reinen Todesfallschutz und die Kapitallebensversicherung, die Todesfallschutz mit Kapitalaufbau kombiniert.
Die fondsgebundene Lebensversicherung bietet höhere Renditechancen durch Anlage in Fonds, birgt aber auch größere Risiken und ist mit höheren Kosten verbunden.
Die steuerliche Behandlung von Lebensversicherungen hängt vom Vertragsdatum und der Auszahlungsform ab; Altverträge (vor 2005) sind oft steuerbegünstigt.
Die Fundamente verstehen: Grundtypen der Lebensversicherung im Überblick
Bevor wir tiefer in die Details eintauchen, ist es wichtig, die grundlegenden Kategorien zu kennen, wenn es um die Frage geht, welche Lebensversicherungen es gibt. Grundsätzlich lassen sich Lebensversicherungen in zwei Hauptgruppen einteilen: solche, die primär den Todesfall absichern, und solche, die zusätzlich einen Sparvorgang für den Erlebensfall beinhalten. Die Risikolebensversicherung gehört zur ersten Gruppe und leistet, wenn die versicherte Person während der Vertragslaufzeit verstirbt.
Die Kapitallebensversicherung hingegen kombiniert den Todesfallschutz mit einem Sparanteil, der am Ende der Laufzeit oder im Todesfall ausgezahlt wird. Es gibt über 81 Millionen Lebensversicherungsverträge in Deutschland, was die Bedeutung dieser Vorsorgeform unterstreicht. Diese beiden Grundformen bilden die Basis für weitere spezialisierte Produkte. Die Wahl hängt davon ab, ob reiner Hinterbliebenenschutz oder auch Kapitalaufbau gewünscht ist.
Risikolebensversicherung: Gezielter Schutz für Ihre Liebsten
Die Risikolebensversicherung ist die erste Antwort auf die Frage, welche Lebensversicherungen es gibt, wenn der Fokus auf reinem Hinterbliebenenschutz liegt. Sie zahlt eine vereinbarte Summe, falls die versicherte Person innerhalb der Vertragslaufzeit verstirbt. Diese Form ist besonders wichtig für Familien oder Kreditnehmer, um beispielsweise ein Darlehen für eine Immobilie mit einer durchschnittlichen Laufzeit von 20 bis 25 Jahren abzusichern.
Die Beiträge für eine Risikolebensversicherung sind vergleichsweise niedrig, da kein Kapital für den Erlebensfall angespart wird. Eine Auszahlung erfolgt ausschließlich im Todesfall; erlebt die versicherte Person das Vertragsende, gibt es keine Leistung. Viele Banken fordern eine solche Absicherung bei Immobilienfinanzierungen, um das Risiko des Zahlungsausfalls bei Tod des Hauptverdieners zu minimieren. Die Risikolebensversicherung ist somit ein reines Absicherungsinstrument und keine Form der Geldanlage. Dies macht sie zu einer kostengünstigen Lösung für einen spezifischen Bedarf.
Kapitallebensversicherung: Sparen und Absichern in Einem?
Die Kapitallebensversicherung, oft als klassische Lebensversicherung bezeichnet, kombiniert den Todesfallschutz mit einem Sparplan. Sie leistet sowohl im Todesfall während der Laufzeit als auch bei Erleben des Vertragsendes. Die Beiträge sind hier höher als bei der Risikolebensversicherung, da sie einen Risiko- und einen Sparanteil enthalten, was monatliche Kosten von mehreren hundert Euro bedeuten kann.
Historisch war sie aufgrund garantierter Zinsen und steuerlicher Vorteile beliebt, doch die Attraktivität hat durch sinkende Garantiezinsen – aktuell bei 0,25 Prozent für Neuverträge seit 2022 – und geänderte steuerliche Rahmenbedingungen nachgelassen. Für Verträge, die ab dem ersten Januar 2005 abgeschlossen wurden, sind die Erträge unter bestimmten Voraussetzungen nur noch zur Hälfte steuerfrei. Unser Experten-Tipp: Prüfen Sie genau, ob die Renditeerwartungen einer Kapitallebensversicherung Ihren Zielen entsprechen oder ob eine Trennung von Risikoschutz und Kapitalanlage vorteilhafter ist. Die Unterschiede zur Rentenversicherung sind ebenfalls relevant. Die Laufzeiten können bis zu 30 Jahre betragen.
Fondsgebundene Lebensversicherung: Chancen und Risiken am Kapitalmarkt
Wenn Sie sich fragen, welche Lebensversicherungen es gibt, die höhere Renditechancen bieten, ist die fondsgebundene Lebensversicherung eine Option. Hier wird ein Teil Ihrer Beiträge in Investmentfonds angelegt, beispielsweise Aktien- oder Immobilienfonds. Dies ermöglicht potenziell höhere Erträge als bei klassischen Kapitallebensversicherungen, birgt aber auch das Risiko von Verlusten, falls sich die Fonds schlecht entwickeln.
Die Auszahlung im Erlebensfall hängt vom Wert der Fondsanteile ab; eine garantierte Mindestauszahlung gibt es oft nicht. Die Laufzeit beträgt üblicherweise mindestens zehn bis 15 Jahre. Folgende Punkte sind bei fondsgebundenen Policen zu beachten:
Das Risiko von Verlusten ist höher als bei klassischen Varianten.
Es gibt keine Garantieverzinsung der Sparanteile.
Die Abschluss- und Verwaltungskosten können vergleichsweise hoch sein.
Die Auswahl an Fonds ist oft begrenzt und ein Fondswechsel nicht immer kostenfrei möglich.
Diese Form eignet sich eher für risikobereite Anleger, die mit möglichen Kursschwankungen umgehen können. Eine genaue Prüfung der Kosten und der Fondsauswahl ist unerlässlich. Für die reine Absicherung ist oft eine Risikolebensversicherung sinnvoller.
Steuerliche Aspekte: Was bei der Auszahlung zu beachten ist
Die steuerliche Behandlung ist ein wichtiger Faktor bei der Auswahl und der Frage, welche Lebensversicherungen es gibt und wie sie sich finanziell auswirken. Bei der Risikolebensversicherung ist die Auszahlung im Todesfall einkommensteuerfrei, kann aber Erbschaftsteuer auslösen, wenn die Freibeträge überschritten werden. Für Kapitallebensversicherungen hängt die Besteuerung vom Vertragsabschlussdatum ab.
Verträge, die vor dem ersten Januar 2005 abgeschlossen wurden, sind oft steuerfrei, wenn bestimmte Bedingungen wie eine Mindestlaufzeit von zwölf Jahren und eine Beitragszahlungsdauer von mindestens fünf Jahren erfüllt sind. Für neuere Verträge (Abschluss ab 2005) gilt: Die Erträge (Differenz zwischen Auszahlung und eingezahlten Beiträgen) sind steuerpflichtig. Unter bestimmten Voraussetzungen (Laufzeit mindestens zwölf Jahre, Auszahlung ab dem 62. Lebensjahr) muss nur die Hälfte der Erträge mit dem persönlichen Einkommensteuersatz versteuert werden (Halbeinkünfteverfahren). Ansonsten fällt die Abgeltungsteuer von 25 Prozent (plus Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer) an. Ein Steuerrechner für Lebensversicherungen kann hier erste Anhaltspunkte geben. Die Dauer der Auszahlung nach einem Todesfall ist ebenfalls ein relevanter Aspekt für Hinterbliebene.
Praxis-Tipps: Die richtige Lebensversicherung auswählen
Die Entscheidung, welche Lebensversicherung die richtige ist, sollte wohlüberlegt sein. Zunächst ist eine genaue Bedarfsanalyse entscheidend: Geht es primär um die Absicherung von Hinterbliebenen oder um den Aufbau von Kapital für die Altersvorsorge? Für junge Familien oder Hauptverdiener mit hohen finanziellen Verpflichtungen, wie einem Immobilienkredit über 250.000 Euro, ist eine Risikolebensversicherung oft die erste Wahl.
Vergleichen Sie die Angebote verschiedener Versicherer genau, denn die Beiträge können bei gleicher Leistung erheblich variieren. Achten Sie bei Kapital- und fondsgebundenen Lebensversicherungen nicht nur auf die Renditechancen, sondern auch auf die Kostenstruktur. Hohe Abschluss- und Verwaltungskosten von beispielsweise fünf Prozent der Beitragssumme können die Rendite schmälern. Unser Experten-Tipp: Holen Sie unabhängige Beratung ein, um die für Ihre Situation optimale Lösung zu finden. Eine Auszahlung im Todesfall sollte klar geregelt sein. Überlegen Sie auch, was eine Lebensversicherung kosten darf.
Folgende Schritte helfen bei der Auswahl:
Persönlichen Bedarf ermitteln (Absicherung, Sparen, beides).
Gewünschte Versicherungssumme festlegen (z.B. das drei- bis fünffache des Jahresbruttoeinkommens für die Risikolebensversicherung).
Laufzeit des Vertrags definieren (z.B. bis zum Ende der Kreditlaufzeit oder bis die Kinder finanziell unabhängig sind).
Angebote von mindestens drei verschiedenen Anbietern einholen und vergleichen.
Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß und vollständig beantworten, um den Versicherungsschutz nicht zu gefährden.
Vertragsbedingungen (das „Kleingedruckte“) sorgfältig prüfen, insbesondere Ausschlüsse und Regelungen zur Beitragsanpassung.
Eine sorgfältige Planung und ein genauer Vergleich sind der Schlüssel zur passenden Absicherung. Wir bei nextsure unterstützen Sie gerne dabei, die für Sie passende Lösung zu finden und bieten Ihnen eine individuelle Risikoanalyse.
Weitere nützliche Links
Die Verbraucherzentrale bietet umfassende Informationen zu Lebensversicherungen als Schutz im Todesfall und als Geldanlage.
Das Bundesfinanzministerium stellt eine Definition des Begriffs 'Altersvorsorge' bereit.
Informationen zur Riester-Rente finden Sie auf der Seite der Deutschen Rentenversicherung.
Das Bundesgesundheitsministerium erläutert den Begriff 'Pflege-Vorsorgeförderung'.
Die Bundesbank veröffentlicht Statistiken zu Versicherungsunternehmen.
FAQ
Welche Lebensversicherung ist für junge Familien sinnvoll?
Für junge Familien ist oft eine Risikolebensversicherung sinnvoll, um den Hauptverdiener abzusichern und finanzielle Engpässe im Todesfall zu vermeiden, beispielsweise zur Absicherung eines Kredits. Die Beiträge sind vergleichsweise gering.
Kann ich eine Lebensversicherung vorzeitig kündigen?
Ja, eine Lebensversicherung kann in der Regel vorzeitig gekündigt werden. Bei Kapitallebensversicherungen ist dies jedoch oft mit finanziellen Nachteilen verbunden, da nur der Rückkaufswert ausgezahlt wird, der niedriger sein kann als die eingezahlten Beiträge. Bei einer Risikolebensversicherung verfällt der Versicherungsschutz ohne Auszahlung.
Was passiert mit meiner Lebensversicherung, wenn ich die Beiträge nicht mehr zahlen kann?
Wenn Sie die Beiträge nicht mehr zahlen können, gibt es verschiedene Optionen. Sie können den Vertrag beitragsfrei stellen (der Versicherungsschutz bleibt reduziert bestehen oder der Sparvorgang wird gestoppt), die Versicherungssumme reduzieren oder den Vertrag kündigen. Kontaktieren Sie Ihren Versicherer für individuelle Lösungen.
Sind die Überschüsse bei einer Lebensversicherung garantiert?
Nein, Überschüsse sind in der Regel nicht garantiert. Sie hängen vom wirtschaftlichen Erfolg des Versicherers und der Entwicklung am Kapitalmarkt ab. Bei klassischen Kapitallebensversicherungen gibt es einen garantierten Rechnungszins auf den Sparanteil, der bei Neuverträgen aktuell sehr niedrig ist.
Benötige ich eine Gesundheitsprüfung für den Abschluss einer Lebensversicherung?
Ja, für die meisten Lebensversicherungen, insbesondere Risikolebensversicherungen und Kapitallebensversicherungen mit Todesfallschutz, ist eine Gesundheitsprüfung bzw. die Beantwortung von Gesundheitsfragen erforderlich. Die Antworten beeinflussen die Beitragshöhe und ob der Vertrag zustande kommt. Falschangaben können zum Verlust des Versicherungsschutzes führen.
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