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Unfallversicherung: Ihr umfassender Schutz vor finanziellen Unfall folgen optimieren
Ein Unfall passiert unerwartet und kann das Leben von einer Sekunde auf die andere verändern. Oft geschehen über siebzig Prozent aller Unfälle in der Freizeit, wo der gesetzliche Schutz meist nicht greift. [11] Eine private Unfallversicherung schließt diese Lücke und sichert Sie finanziell ab.
Das Thema kurz und kompakt
Eine private Unfallversicherung schützt weltweit und rund um die Uhr vor den finanziellen Folgen von Unfällen, insbesondere bei Freizeitunfällen, die über siebzig Prozent aller Unfälle ausmachen. [11]
Die Kernleistung ist die Invaliditätszahlung, deren Höhe von Versicherungssumme, Gliedertaxe und Progression abhängt; eine Progression von mindestens 350 Prozent ist oft empfehlenswert. [4,5]
Selbstständige, Kinder und Personen ohne anderweitigen Schutz profitieren besonders; die Unfallversicherung ergänzt, ersetzt aber nicht die umfassendere Berufsunfähigkeitsversicherung. [8,10,1]
Unfallversicherung verstehen: Die wichtigsten Fakten für Ihren Schutz
Eine private Unfallversicherung bietet finanziellen Schutz bei dauerhaften körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen nach einem Unfall. Sie leistet unabhängig davon, ob der Unfall bei der Arbeit, in der Freizeit oder im Haushalt passiert ist, und das weltweit, 24 Stunden täglich. [1] Die Kernleistung ist eine einmalige Kapitalzahlung, die sogenannte Invaliditätsleistung, deren Höhe sich nach der vereinbarten Versicherungssumme und dem Grad der Invalidität richtet. Besonders für junge Erwachsene und Familien ist dieser Schutz oft existenziell. Die gesetzliche Unfallversicherung (GUV) hingegen deckt primär Arbeitsunfälle, Unfälle auf dem direkten Weg zur Arbeit und Berufskrankheiten ab. [2] Sie ist im Siebten Buch Sozialgesetzbuch (SGB VII) verankert und wird vom Arbeitgeber getragen. [2] Für Selbstständige, Hausfrauen/-männer, Rentner und Kinder bei Freizeitunfällen besteht hier oft eine Lücke, die eine private Unfallversicherung schließen kann. Diese Lücke ist bedeutsam, da statistisch gesehen rund achtzig Prozent aller Unfälle im privaten Bereich geschehen. [11] Die private Absicherung wird somit zu einem wichtigen Baustein der persönlichen Vorsorge. Der folgende Abschnitt beleuchtet die konkreten Leistungen genauer.
Leistungen im Detail: Was zahlt die Unfallversicherung wirklich?
Die zentrale Leistung der privaten Unfallversicherung ist die Invaliditätsleistung, eine Kapitalzahlung. Ihre Höhe bemisst sich nach der Versicherungssumme und dem Invaliditätsgrad, der anhand der Gliedertaxe bestimmt wird. [4] Die Gliedertaxe ist eine Tabelle, die festlegt, welcher Prozentsatz der Versicherungssumme bei Verlust oder Funktionsunfähigkeit bestimmter Körperteile oder Sinnesorgane gezahlt wird. Zum Beispiel kann der Verlust eines Arms im Schultergelenk siebzig Prozent Invalidität bedeuten, ein Auge fünfzig Prozent. [3] Bei einer Versicherungssumme von 100.000 Euro entspräche das 70.000 Euro bzw. 50.000 Euro. Viele Tarife bieten eine Progression: Ab einem bestimmten Invaliditätsgrad (oft 25 Prozent) steigt die Leistung überproportional an. [5] Eine Progression von 350 Prozent kann bei Vollinvalidität die Auszahlung auf 350.000 Euro bei einer Grundsumme von 100.000 Euro erhöhen. Achten Sie auf eine ausreichend hohe Grundsumme und eine gute Progression. Neben der Invaliditätsleistung können weitere Bausteine sinnvoll sein:
Unfallrente: Eine monatliche Rente ab einem bestimmten Invaliditätsgrad (z.B. fünfzig Prozent).
Todesfallleistung: Eine Summe für Hinterbliebene bei Tod durch Unfall.
Krankenhaustagegeld und Genesungsgeld: Finanzielle Unterstützung bei Krankenhausaufenthalten.
Bergungskosten: Übernahme von Kosten für Such-, Rettungs- oder Bergungseinsätze, oft bis zu 10.000 Euro oder mehr. [10]
Kosmetische Operationen: Kostenübernahme für medizinisch notwendige Schönheitsoperationen nach einem Unfall, beispielsweise bis 75.000 Euro. [10]
Einige Tarife decken auch Vergiftungen bei Kindern oder Gesundheitsschäden durch Zeckenbisse ab. [4] Die Leistungen aus der Unfallversicherung sind vielfältig. Doch nicht jede Leistung ist für jeden sinnvoll, wie der nächste Teil zeigt.
Praxisbeispiele und Kosten: So wirkt sich die Unfallversicherung aus
Stellen Sie sich vor, ein Hobby-Handwerker stürzt von der Leiter und zieht sich eine komplizierte Fraktur zu, die zu einer dauerhaften Bewegungseinschränkung im Bein führt. Die Ärzte stellen einen Invaliditätsgrad von zwanzig Prozent fest. Bei einer Versicherungssumme von 150.000 Euro ohne Progression würde die Unfallversicherung 30.000 Euro zahlen. Mit einer Progression von 225 Prozent könnte die Leistung bereits höher ausfallen, je nach Staffelung. Ein anderes Beispiel: Ein Kind erleidet beim Spielen einen Unfall, der zu einem fünfzigprozentigen Invaliditätsgrad führt. Bei einer Kindervaliditätssumme von 100.000 Euro und 350 Prozent Progression könnten bis zu 350.000 Euro (bei Vollinvalidität) oder anteilig bei Teilinvalidität fließen, plus eventuell eine Unfallrente. [4] Die Kosten einer privaten Unfallversicherung variieren stark. Für einen Erwachsenen (vierzig Jahre) mit einer Versicherungssumme von 150.000 Euro, 500 Prozent Progression und 10.000 Euro Todesfallleistung liegen die monatlichen Beiträge oft zwischen sieben und 22 Euro. [7] Für Kinder kann eine gute Absicherung (z.B. 100.000 Euro Grundsumme, 350 Prozent Progression) bereits ab etwa drei Euro monatlich erhältlich sein. [10] Vergleichen Sie nicht nur den Preis, sondern vor allem die Bedingungen wie Gliedertaxe und Progression. Die Kosten der Unfallversicherung hängen auch von individuellen Faktoren wie Beruf und Hobbys ab. Skifahren beispielsweise verursacht im Schnitt Unfallkosten von 7.900 Euro pro Schadenfall. [,3] Die genauen Vertragsdetails sind entscheidend, wie wir im Experten-Teil sehen werden.
Expertenwissen: Rechtliche Grundlagen, Urteile und Fallstricke
Die gesetzliche Unfallversicherung ist im Siebten Buch Sozialgesetzbuch (SGB VII) geregelt. [2] Für die private Unfallversicherung ist das Versicherungsvertragsgesetz (VVG) maßgeblich, ergänzt durch die Allgemeinen Unfallversicherungs-Bedingungen (AUB) des jeweiligen Versicherers. Diese AUB definieren genau, was als Unfall gilt: „Ein Unfall liegt vor, wenn die versicherte Person durch ein plötzlich von außen auf ihren Körper wirkendes Ereignis unfreiwillig eine Gesundheitsschädigung erleidet.“ [3] Unser Experten-Tipp: Melden Sie einen Unfall unverzüglich Ihrer Versicherung und halten Sie alle Fristen für ärztliche Atteste und die Geltendmachung der Invalidität strikt ein. Das OLG Saarbrücken urteilte im Oktober 2023 (Az.: 5 U 41/23), dass bei Fristversäumnis der Leistungsanspruch entfallen kann, selbst ohne Verschulden des Versicherten. [9] Ein weiteres Urteil des OLG Karlsruhe vom Mai 2024 (Az.: 12 U 175/23) bestätigte den Leistungsausschluss bei Unfällen durch psychisch bedingte Suizidversuche, wenn die freie Willensbestimmung aufgehoben war. [9] Häufige Ausschlüsse betreffen Unfälle unter Alkoholeinfluss (meist ab 1,1 Promille), durch Drogen, bei Teilnahme an Rennveranstaltungen oder durch Geistes- und Bewusstseinsstörungen. Auch psychische Reaktionen auf einen Unfall sind oft nur versichert, wenn sie eine organische Ursache haben. [3] Seit einer Gesetzesänderung 2021 sind im Homeoffice auch Wege zur Toilette oder Küche im Rahmen der gesetzlichen Unfallversicherung versichert, ebenso Wege zur Kinderbetreuung. [6] Für Selbstständige, die nicht automatisch gesetzlich versichert sind, ist eine private Unfallversicherung besonders wichtig; hier wird eine Grundsumme von mindestens 200.000 Euro empfohlen. [8] Die genaue Prüfung der Versicherungsbedingungen ist unerlässlich. Nun stellt sich die Frage, für wen sich eine solche Versicherung besonders lohnt.
Unfallversicherung vs. Berufsunfähigkeitsversicherung: Die richtige Wahl treffen
Oft stellt sich die Frage, ob eine Unfallversicherung oder eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) die bessere Wahl ist. Beide Versicherungen haben ihre Berechtigung, decken aber unterschiedliche Risiken ab. Die Unfallversicherung leistet, wie der Name sagt, nur nach einem Unfall, der zu einer dauerhaften Invalidität führt. Die Berufsunfähigkeitsversicherung hingegen zahlt eine Rente, wenn Sie Ihren Beruf aus gesundheitlichen Gründen – sei es durch Unfall oder, was weitaus häufiger vorkommt, durch Krankheit – für voraussichtlich mindestens sechs Monate zu mindestens fünfzig Prozent nicht mehr ausüben können. Statistiken zeigen, dass Krankheiten (z.B. psychische Erkrankungen, Krebs, Erkrankungen des Bewegungsapparates) in etwa neun von zehn Fällen die Ursache für eine Berufsunfähigkeit sind, Unfälle nur in rund zehn Prozent der Fälle. [1] Die Berufsunfähigkeitsversicherung bietet daher einen umfassenderen Schutz für die Arbeitskraft. Die Beiträge für eine BU sind in der Regel höher als für eine Unfallversicherung, und die Gesundheitsprüfung ist strenger. Eine Unfallversicherung kann eine sinnvolle Ergänzung zur BU sein, aber kein Ersatz. Sie kann beispielsweise hohe Einmalkosten nach einem Unfall abdecken (z.B. für Umbauten). Für Personen, die keine BU bekommen (z.B. wegen Vorerkrankungen oder risikoreicher Berufe), kann die Unfallversicherung zumindest das Unfallrisiko absichern. Eine Abwägung der eigenen Risiken ist hier entscheidend. Wägen Sie Ihren individuellen Bedarf sorgfältig ab.
Steuerliche Aspekte und weitere Tipps: Das sollten Sie noch wissen
Beiträge zur privaten Unfallversicherung können unter bestimmten Voraussetzungen steuerlich geltend gemacht werden. Der berufliche Anteil der Versicherung, sofern vorhanden und nachweisbar (z.B. bei einer reinen Berufsunfallversicherung oder einem abgrenzbaren Anteil), kann als Werbungskosten oder Betriebsausgaben angesetzt werden. Der private Anteil kann im Rahmen der sonstigen Vorsorgeaufwendungen in der Anlage Vorsorgeaufwand der Steuererklärung angegeben werden. [4] Hierbei sind jedoch die Höchstbeträge für Vorsorgeaufwendungen zu beachten (1.900 Euro für Arbeitnehmer und Beamte, 2.800 Euro für Selbstständige), die oft schon durch Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge ausgeschöpft sind. [4] Unser Experten-Tipp: Prüfen Sie Ihre Police regelmäßig, etwa alle drei bis fünf Jahre, oder bei größeren Lebensveränderungen (Heirat, Kinder, Hausbau, Jobwechsel) und passen Sie den Schutz gegebenenfalls an. Eine Dynamik im Vertrag sorgt dafür, dass Versicherungssumme und Beiträge jährlich steigen, um die Inflation auszugleichen. Dies kann sinnvoll sein, um den Wert der Absicherung langfristig zu erhalten. Achten Sie auf die Kündigungsfristen, meist drei Monate zum Ende der Vertragslaufzeit. Ein steuerlicher Vorteil kann die Entscheidung beeinflussen. Mit diesen Informationen sind Sie gut gerüstet, um Ihre Absicherung zu optimieren.
Ihr nächster Schritt zur optimalen Absicherung
Die Wahl der richtigen Unfallversicherung ist eine wichtige Entscheidung, die Ihre finanzielle Zukunft nach einem unvorhergesehenen Ereignis maßgeblich beeinflussen kann. Wie dieser Artikel gezeigt hat, gibt es viele Aspekte zu berücksichtigen – von der passenden Versicherungssumme und Progression über wichtige Zusatzleistungen bis hin zu den Unterschieden zwischen gesetzlichem und privatem Schutz. Eine sorgfältige Analyse Ihrer persönlichen Lebenssituation und Risiken ist der erste Schritt zu einer bedarfsgerechten Absicherung. Wir bei nextsure verstehen, dass jede Situation einzigartig ist. Deshalb bieten wir Ihnen eine individuelle Beratung, um die für Sie optimale Lösung zu finden. Nutzen Sie unser Fachwissen, um Versorgungslücken zu schließen und sich umfassend zu schützen. Jetzt individuelle Risikoanalyse anfordern: Lassen Sie Ihre Versicherungssituation kostenfrei prüfen und erhalten Sie konkrete Optimierungsvorschläge.
Weitere nützliche Links
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) bietet umfassende Informationen zu Zahlen und Fakten rund um Arbeits- und Wegeunfälle.
Das Statistische Bundesamt (Destatis) stellt detaillierte Daten und Informationen zu Verkehrsunfällen in Deutschland bereit.
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) informiert über das Siebte Buch Sozialgesetzbuch (SGB VII), das die gesetzliche Unfallversicherung regelt.
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) bietet wertvolle Informationen und Ressourcen zur Prävention von Unfällen und Gesundheitsschäden am Arbeitsplatz.
Wikipedia bietet einen allgemeinen Überblick über das Thema Unfallversicherung.
Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) erläutert die verschiedenen Rehabilitationsleistungen, die nach einem Arbeitsunfall oder einer Berufskrankheit erbracht werden.
Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) veröffentlicht aktuelle Forschungsberichte und Studien zur Verbesserung der Verkehrssicherheit.
Die Bundesärztekammer stellt Informationen zur Begutachtung und Bewertung von Verletzungen bereit.
Der Unfallatlas des Statistikportals bietet interaktive Karten und detaillierte Statistiken zu Unfallereignissen in Deutschland.
FAQ
Wie hoch sollte die Versicherungssumme bei einer Unfallversicherung sein?
Die ideale Versicherungssumme hängt von Ihrer Lebenssituation ab. Für Selbstständige werden mindestens 200.000 Euro empfohlen. [8] Für Kinder oft ab 75.000 bis 100.000 Euro. [4] Wichtig ist auch eine hohe Progression (z.B. 350 Prozent oder 500 Prozent), da diese die Leistung bei schweren Invaliditätsgraden vervielfacht.
Was bedeutet Gliedertaxe und Progression?
Die Gliedertaxe ist eine Tabelle, die festlegt, welcher Invaliditätsgrad (in Prozent) bei Verlust oder Funktionsunfähigkeit von Körperteilen oder Sinnen angesetzt wird. [4] Die Progression erhöht die Versicherungsleistung überproportional bei höheren Invaliditätsgraden, oft beginnend ab 25 Prozent Invalidität. [5]
Welche Zusatzleistungen sind bei einer Unfallversicherung wichtig?
Sinnvolle Zusatzleistungen können eine Unfallrente (ab 50 Prozent Invalidität), Todesfallleistung, Krankenhaustagegeld, Genesungsgeld, sowie die Übernahme von Bergungskosten und Kosten für kosmetische Operationen sein. [4,10]
Greift die Unfallversicherung auch im Homeoffice?
Die gesetzliche Unfallversicherung wurde 2021 erweitert und deckt nun auch bestimmte Wege im Homeoffice ab, z.B. in die Küche oder zur Toilette, sowie Wege zur Kinderbetreuung. [6] Die private Unfallversicherung leistet ohnehin unabhängig vom Unfallort.
Kann ich Beiträge zur Unfallversicherung von der Steuer absetzen?
Ja, private Anteile können als sonstige Vorsorgeaufwendungen geltend gemacht werden, berufliche Anteile als Werbungskosten/Betriebsausgaben. Die Höchstbeträge sind jedoch oft durch Kranken-/Pflegeversicherung ausgeschöpft. [4]
Benötige ich trotz Berufsunfähigkeitsversicherung eine Unfallversicherung?
Eine Unfallversicherung kann die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) sinnvoll ergänzen, aber nicht ersetzen. Die BU leistet bei Berufsunfähigkeit durch Krankheit (häufigste Ursache) und Unfall, die Unfallversicherung nur bei unfallbedingter Invalidität. [1]