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Pferdeversicherung Kosten: Pony vs. Großpferd – Ein datenbasierter Vergleich

28.11.2025

Katrin Straub

Geschäftsführerin bei nextsure

Die Kosten einer Pferdeversicherung sind so individuell wie Ihr Tier selbst. Ob Sie ein kleines Pony oder ein stattliches Großpferd besitzen, kann einen Unterschied von mehreren hundert Euro im Jahr ausmachen. Dieser Artikel schlüsselt die genauen Kostenfaktoren auf und zeigt Ihnen, worauf es wirklich ankommt.

Das Thema kurz und kompakt

Die Haftpflichtversicherung für ein Pony ist mit etwa 60 Euro pro Jahr oft über dreißig Prozent günstiger als für ein Großpferd (ab 84 Euro).

Bei der Operations- und Krankenversicherung spielen neben der Größe vor allem Rasse, Alter und Nutzung des Pferdes die entscheidende Rolle für die Prämienhöhe.

Eine hohe Deckungssumme von mindestens zehn Millionen Euro in der Haftpflicht ist unerlässlich, da Schadensfälle, insbesondere mit Großpferden, existenzbedrohende Höhen erreichen können.

Als Pferdehalter tragen Sie eine große Verantwortung, die über die tägliche Pflege und Zuneigung hinausgeht. Ein wesentlicher Aspekt ist die finanzielle Absicherung gegen unvorhergesehene Ereignisse, die schnell Kosten von mehreren tausend Euro verursachen können. Die zentralen Fragen lauten daher: Welche Versicherung ist notwendig und wie unterscheiden sich die Pferdeversicherung Kosten für ein Pony vs. Großpferd? Die Antwort liegt in einer risikobasierten Kalkulation der Versicherer, bei der Größe, Rasse und Nutzung eine entscheidende Rolle spielen. Von der gesetzlich quasi unerlässlichen Haftpflicht bis zur umfassenden Krankenversicherung analysieren wir die Prämienunterschiede und geben Ihnen fundierte Handlungsempfehlungen.

Haftpflicht: Das Fundament der Absicherung verstehen

Die Tierhalterhaftpflicht ist die wichtigste Versicherung für jeden Pferdebesitzer. Grundlage ist Paragraph 833 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB), der eine Gefährdungshaftung vorschreibt. Sie haften für Schäden, die Ihr Tier verursacht, mit Ihrem gesamten Vermögen. Die Kosten für eine Pferdehaftpflichtversicherung beginnen für ein Pony bereits bei etwa 60 Euro pro Jahr. Für ein Großpferd kalkulieren Versicherer aufgrund des höheren potenziellen Schadensrisikos mit mindestens 84 Euro jährlich. Ein Kostenunterschied von über dreißig Prozent ist hier die Regel. Eine Deckungssumme von mindestens zehn Millionen Euro wird von Experten dringend empfohlen. Dieser Basisschutz bewahrt Sie vor existenzbedrohenden Forderungen, die schnell fünfstellige Beträge erreichen. Die Wahl des richtigen Tarifs hängt von weiteren Faktoren ab, die wir im nächsten Abschnitt beleuchten.

Operationsversicherung: Risikokalkulation nach Rasse und Nutzung

Eine Operation kann schnell Kosten von über 10.000 Euro verursachen, wie eine Kolik-OP bei einem Pony zeigt. Eine Pferde-OP-Versicherung deckt diese finanziellen Risiken ab. Die monatlichen Beiträge für ein robustes Shetlandpony beginnen bei etwa 15 Euro. Für ein sportlich genutztes Warmblut können die Kosten auf über 35 Euro pro Monat steigen. Der Preisunterschied reflektiert das statistisch höhere Risiko für bestimmte Eingriffe bei größeren Sportpferderassen. Die Erstattungssätze nach der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) sind ein entscheidender Leistungsfaktor. Gute Tarife decken mindestens den zweifachen Satz ab, um hohe Tierarztrechnungen vollständig zu begleichen. Achten Sie auf die versicherten Leistungen, denn hier gibt es erhebliche Unterschiede:

  • Kolik-Operationen

  • Griffelbein-Frakturen

  • Gelenk-Operationen (z.B. Chip-OPs)

  • Zahn-Extraktionen

  • Tumor-Entfernungen

  • Notwendige Diagnostik wie MRT oder CT

Während die OP-Versicherung spezifische Eingriffe abdeckt, stellt sich für viele Besitzer die Frage nach einem vollumfänglichen Schutz.

Krankenversicherung: Der Komplettschutz im Kostenvergleich

Die Pferdekrankenversicherung bietet einen Rundumschutz, der auch ambulante Behandlungen, Medikamente und Vorsorgemaßnahmen umfasst. Hier sind die Kostenunterschiede zwischen Pony und Großpferd am deutlichsten. Ein Basisschutz für ein gesundes, junges Shetlandpony ist bereits ab 13 Euro monatlich erhältlich. Für ein Großpferd kann ein vergleichbarer Vollschutz schnell 100 Euro oder mehr pro Monat kosten. Besonders bei älteren Tieren über zwölf Jahren steigen die Prämien stark an. Viele Versicherer nehmen Pferde ab einem Alter von 15 Jahren gar nicht mehr in den Vollschutz auf. Ein solcher Tarif ist vor allem dann sinnvoll, wenn Sie maximale finanzielle Planbarkeit wünschen und sich gegen eine Vielzahl kleinerer Tierarztkosten absichern wollen. Die Entscheidung hängt stark von Ihrer persönlichen Risikobereitschaft ab.

Praxisbeispiele: Wenn die Größe den finanziellen Unterschied macht

Zwei kurze Fälle aus der Praxis verdeutlichen die finanzielle Dimension von Schäden. Fall eins: Ein Pony tritt auf einem Parkplatz gegen eine Autotür und verursacht eine Delle. Der Schaden beläuft sich auf überschaubare 1.500 Euro, die von der Haftpflichtversicherung übernommen werden. Fall zwei: Ein Großpferd erschrickt, reißt sich los und verursacht einen Verkehrsunfall mit Personenschaden. Die Schadensersatzforderungen inklusive Schmerzensgeld und Verdienstausfall erreichen schnell 50.000 Euro. Ohne eine Haftpflicht mit ausreichend hoher Deckungssumme bedeutet dies den finanziellen Ruin für den Halter. Diese Beispiele zeigen, warum die monatlichen Versicherungskosten eine notwendige Investition sind. Doch wie können Sie Ihren Versicherungsschutz optimal gestalten?

FAQ

Was kostet eine Pferdeversicherung für ein Pony im Vergleich zu einem Großpferd?

Die Kosten variieren je nach Versicherungsart. Eine Haftpflichtversicherung für ein Pony kostet ab ca. 60 Euro jährlich, für ein Großpferd ab ca. 84 Euro. Bei OP- und Krankenversicherungen ist der Unterschied noch größer und hängt stark von Rasse, Alter und gewünschtem Leistungsumfang ab.

Welche Faktoren beeinflussen die Kosten der Pferdeversicherung am stärksten?

Die wichtigsten Faktoren sind die Art der Versicherung (Haftpflicht, OP, Kranken), die Größe und Rasse des Pferdes, sein Alter, die Nutzung (privat oder sportlich), die gewählte Deckungssumme und die Höhe der Selbstbeteiligung.

Was deckt eine Pferde-OP-Versicherung ab?

Sie übernimmt die Kosten für chirurgische Eingriffe unter Narkose, die notwendige Diagnostik vor der OP, die Unterbringung in der Tierklinik für einen bestimmten Zeitraum nach der OP sowie die Nachsorge.

Bis zu welchem Alter kann man ein Pferd versichern?

Eine Haftpflichtversicherung ist altersunabhängig. Bei OP- und Krankenversicherungen gibt es oft Aufnahmebeschränkungen. Viele Versicherer nehmen Pferde nur bis zu einem Alter von 15 Jahren neu auf, bestehende Verträge laufen aber weiter.

Was ist der Unterschied zwischen Gefährdungshaftung und Verschuldenshaftung?

Bei der Gefährdungshaftung (§ 833 BGB) haftet der Tierhalter für einen Schaden auch dann, wenn ihn kein persönliches Verschulden trifft. Es reicht aus, dass sich die „typische Tiergefahr“ realisiert hat. Bei der Verschuldenshaftung muss dem Verursacher eine Pflichtverletzung nachgewiesen werden.

Kann ich die Kosten für die Pferdeversicherung von der Steuer absetzen?

Die Pferdehaftpflichtversicherung kann als Sonderausgabe in der Steuererklärung geltend gemacht werden, sofern der Höchstbetrag für sonstige Vorsorgeaufwendungen noch nicht ausgeschöpft ist. Kranken- und OP-Versicherungen sind in der Regel nicht absetzbar, es sei denn, es handelt sich um ein beruflich genutztes Pferd.

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