Echolot und Angelruten Versicherung: Wie Sie teure Schäden an Ihrem Equipment vermeiden
16.09.2025
Katrin Straub
Geschäftsführerin bei nextsure
Ihre hochwertige Angelausrüstung ist mehr als nur ein Hobby – sie ist eine Investition. Ein Sturz, ein unglücklicher Transport oder Diebstahl können schnell einen Schaden von über 1.500 Euro verursachen. Wir zeigen Ihnen, wie eine spezielle Echolot- und Angelruten-Versicherung bei Beschädigung greift, wo die normale Hausratpolice versagt.
Das Thema kurz und kompakt
Die Hausratversicherung deckt Schäden an Angelgeräten am Wasser in der Regel nicht ab; hierfür ist eine spezielle Angelgeräteversicherung notwendig.
Spezialpolicen versichern nicht nur Diebstahl, sondern auch typische Gebrauchsschäden wie Bruch, Sturz- oder Wasserschäden an Ruten und Echoloten.
Achten Sie bei der Tarifwahl auf entscheidende Details wie Neuwerterstattung, Höhe der Selbstbeteiligung und den Geltungsbereich (weltweit oder nur in Deutschland).
Moderne Angelausrüstung hat ihren Preis: Eine Carbon-Angelrute kostet oft mehrere Hundert Euro, ein gutes Echolot sogar über Tausend. Diese Werte sind nicht nur dem Diebstahlrisiko ausgesetzt, sondern vor allem der Gefahr der Beschädigung im täglichen Gebrauch. Viele Angler wiegen sich in falscher Sicherheit und glauben, ihre Hausratversicherung decke solche Fälle ab. Doch die Realität sieht anders aus. Meist sind Schäden außerhalb der eigenen vier Wände oder solche, die nicht durch Einbruchdiebstahl entstehen, vom Schutz ausgenommen. Dieser Artikel erklärt praxisnah, welche Versicherungslücken bestehen und wie Sie Ihr wertvolles Equipment mit einer Spezialpolice wirksam schützen.
Schutzlücken der Hausratversicherung gezielt identifizieren
Viele Angler gehen davon aus, dass ihre teure Ausrüstung über die Hausratversicherung geschützt ist. Diese deckt jedoch meist nur Schäden durch Einbruchdiebstahl in Ihrer Wohnung oder Ihrem Keller ab. Ein typischer Schaden am Wasser, wie der Bruch einer Rute für 700 Euro, ist damit in neun von zehn Fällen nicht versichert. Auch der Diebstahl aus einem unbeaufsichtigten Fahrzeug ist oft nur eingeschränkt oder gar nicht abgedeckt.
Die sogenannte Außenversicherung der Hausratpolice greift zwar im Urlaub, aber oft nur bis zu einer bestimmten Entschädigungsgrenze. Zudem sind einfache Beschädigungen oder der Verlust am Angelplatz fast immer ausgeschlossen. Ein ins Wasser gefallenes Echolot im Wert von 1.200 Euro wird von der Hausratversicherung nicht ersetzt. Diese Lücke kann für den Einzelnen einen erheblichen finanziellen Verlust bedeuten. Eine spezialisierte Versicherung für Angelgeräte bietet hier umfassenderen Schutz.
Diese Policen sind genau auf die Risiken des Angelns zugeschnitten und schließen die kritischen Lücken, die Standardversicherungen offenlassen.
Leistungsumfang von Spezialpolicen optimal nutzen
Eine spezielle Versicherung für Angelausrüstung bietet Schutz, der weit über die Hausratpolice hinausgeht. Sie deckt typischerweise eine Vielzahl von Risiken ab, die beim Angeln auftreten. Dazu gehören nicht nur Diebstahl, sondern auch Bruch und Beschädigung während des Gebrauchs oder Transports. Selbst Bedienungsfehler oder ein Sturz des Equipments sind in vielen Tarifen abgedeckt, was bei einer Rute von über 500 Euro entscheidend ist.
Der Versicherungsschutz umfasst in der Regel alle Teile Ihrer Ausrüstung. Hier ist eine kurze Übersicht, was alles versichert werden kann:
Angelruten und Angelrollen
Elektronische Bissanzeiger und Echolote
Schlauch-, Angel- und Futterboote
Zubehör wie Angeltaschen, Koffer und Zelte
Navigationsgeräte und Außenbordmotoren
Einige Anbieter bieten eine Allgefahrendeckung, die alles versichert, was nicht explizit ausgeschlossen ist. Dies bietet den umfassendsten Schutz für Ihr gesamtes Equipment. Solch eine weltweite Sportgeräteversicherung ist besonders für Reisen wichtig. So sind Sie finanziell abgesichert, wenn unvorhergesehene Schäden auftreten.
Schadensfälle aus der Praxis und ihre Regulierung verstehen
Theorie ist gut, aber konkrete Beispiele zeigen den wahren Wert einer Versicherung. Stellen Sie sich vor, Ihre zwei Jahre alte Carbon-Angelrute im Wert von 900 Euro zerbricht beim Auswerfen durch einen Materialfehler. Die Herstellergarantie ist abgelaufen. Ohne Spezialversicherung tragen Sie die Kosten von 900 Euro selbst.
Ein anderes Szenario: Ihr Echolot, Anschaffungspreis 1.500 Euro, fällt Ihnen aus der Hand und geht im See unter. Es ist drei Jahre alt. Eine gute Spezialversicherung erstattet Ihnen den Zeitwert. Gemäß einer typischen Zeitwertstaffel erhalten Sie nach drei Jahren noch siebzig Prozent des Neuwerts, also 1.050 Euro. Ohne Versicherung wäre der finanzielle Verlust komplett.
Diese Beispiele verdeutlichen, wie eine gezielte Echolot und Angelruten Versicherung eine Beschädigung finanziell abfedert. Die Kosten für Angelgeräte-Versicherungen sind im Vergleich zum potenziellen Verlust gering. Die Investition in den Schutz zahlt sich oft schon beim ersten Schadensfall aus.
Haftpflicht und Eigenschaden klar voneinander abgrenzen
Es ist wichtig, zwischen Schäden an fremdem und eigenem Eigentum zu unterscheiden. Wenn Sie versehentlich die Angelrute eines Freundes im Wert von 400 Euro beschädigen, ist das ein klassischer Fall für Ihre private Haftpflichtversicherung. Diese kommt für den Schaden auf, den Sie Dritten zufügen. Sie reguliert den Schaden und stellt Sie von den Ansprüchen Ihres Freundes frei.
Geht jedoch Ihre eigene Ausrüstung kaputt, hilft die Haftpflichtversicherung nicht. Für Schäden an Ihrem eigenen Equipment benötigen Sie eine Sachversicherung, wie die Angelgeräteversicherung. Diese deckt den Eigenschaden ab, beispielsweise wenn Ihr eigenes Echolot durch einen Bedienungsfehler einen Kurzschluss erleidet. Die Haftpflicht ist also kein Ersatz für eine dedizierte Versicherung für Reise und Freizeit, die Ihr Eigentum schützt. Diese Unterscheidung ist entscheidend für einen lückenlosen Schutz.
Den passenden Versicherungstarif systematisch auswählen
Die Wahl des richtigen Tarifs entscheidet über den Schutz im Ernstfall. Eine sorgfältige Prüfung der Vertragsbedingungen ist unerlässlich, um eine bedarfsgerechte Absicherung zu gewährleisten. Achten Sie nicht nur auf den Preis, sondern vor allem auf die Leistungen. Ein Tarif für 100 Euro im Jahr kann am Ende günstiger sein als einer für 70 Euro, wenn er bessere Konditionen bietet.
Folgende Punkte sollten Sie bei der Auswahl Ihrer Versicherung für Angelruten und Echolote prüfen:
Versicherungssumme: Entspricht sie dem Gesamtwert Ihrer Ausrüstung? Eine Unterversicherung kann zu Abzügen führen.
Geltungsbereich: Benötigen Sie Schutz nur in Deutschland oder weltweit?
Selbstbeteiligung: Wie hoch ist Ihr Eigenanteil im Schadensfall? Üblich sind Beträge zwischen 50 und 250 Euro.
Neu- oder Zeitwert: Ersetzt die Versicherung den Neuwert oder nur den geringeren Zeitwert?
Ausschlüsse: Welche Schäden sind explizit nicht versichert, zum Beispiel Verschleiß oder Schäden durch Vorsatz?
Eine durchdachte Auswahl sichert Sie optimal ab. Für spezielle Ausrüstung wie Unterwasserkameras gibt es oft eigene Lösungen, wie eine Versicherung für Unterwasserkameras. Jetzt individuelle Risikoanalyse anfordern: Lassen Sie Ihre Versicherungssituation kostenfrei prüfen und erhalten Sie konkrete Optimierungsvorschläge.
Weitere nützliche Links
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie bietet Informationen zu Messverfahren in der Seevermessung, einschließlich Echolot.
Der Deutsche Angelfischerverband stellt Zahlen und Fakten rund um das Angeln in Deutschland bereit.
Die Verbraucherzentrale informiert darüber, welche Versicherungen man benötigt.
Die DGUV bietet Informationen zu Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit in der Fischerei.
FAQ
Welche Schäden sind bei einer Echolot- und Angelruten-Versicherung typischerweise abgedeckt?
Eine gute Versicherung deckt Diebstahl, Raub, Bruch, Beschädigung durch Unfälle oder Stürze, Transportmittelunfälle sowie oft auch Bedienungsfehler und Flüssigkeitsschäden ab.
Was ist der Unterschied zwischen Neuwert- und Zeitwertentschädigung?
Neuwertentschädigung bedeutet, Sie erhalten den Betrag, der für den Kauf eines neuen, gleichwertigen Geräts erforderlich ist. Zeitwertentschädigung berücksichtigt eine Wertminderung durch Alter und Abnutzung; Sie erhalten also weniger als den ursprünglichen Kaufpreis.
Deckt die Versicherung auch Zubehör wie Bissanzeiger und Angelkoffer?
Ja, in der Regel ist das gesamte Angelzubehör mitversichert, solange es in der Versicherungssumme berücksichtigt wurde. Dazu zählen auch Gegenstände wie Angeltaschen, Kescher oder Futterboote.
Was muss ich im Schadensfall tun?
Melden Sie den Schaden unverzüglich Ihrer Versicherung. Machen Sie Fotos von der Beschädigung und bewahren Sie das beschädigte Gerät auf. Bei Diebstahl ist zudem eine polizeiliche Anzeige erforderlich.
Sind geliehene Angelgeräte mitversichert?
In der Regel nicht. Die Versicherung gilt für das Eigentum der versicherten Person. Wenn Sie geliehenes Gerät beschädigen, greift unter Umständen Ihre private Haftpflichtversicherung.
Was passiert bei einer Unterversicherung?
Wenn der tatsächliche Wert Ihrer Ausrüstung höher ist als die vereinbarte Versicherungssumme, kann der Versicherer die Leistung im Schadensfall prozentual kürzen. Es ist daher wichtig, die Versicherungssumme realistisch anzusetzen.








