Anschlussfinanzierung für Hauskredit rechtzeitig online sichern und Tausende Euro sparen
19.06.2025
Katrin Straub
Geschäftsführerin bei nextsure
Das Ende Ihrer Zinsbindung rückt näher und Sie fürchten steigende Raten? Handeln Sie jetzt, denn eine gut geplante Anschlussfinanzierung für Ihren Hauskredit kann Ihnen eine Ersparnis von über 10.000 Euro sichern. Wir zeigen Ihnen, wie Sie den Prozess rechtzeitig online meistern.
Das Thema kurz und kompakt
Beginnen Sie mindestens 12 bis 36 Monate vor Ablauf der Zinsbindung mit der Planung Ihrer Anschlussfinanzierung, um Zeitdruck zu vermeiden.
Vergleichen Sie immer das Angebot Ihrer Hausbank (Prolongation) mit einer Umschuldung bei einem neuen Anbieter, da hier oft tausende Euro Sparpotenzial liegen.
Nutzen Sie Ihr gesetzliches Sonderkündigungsrecht nach § 489 BGB, um nach zehn Jahren ohne Zusatzkosten aus einem teuren Kredit auszusteigen.
Die Zinsbindung Ihres Hauskredits läuft in den nächsten Jahren aus und eine beträchtliche Restschuld bleibt bestehen. Dies ist ein kritischer Moment für jeden Immobilienbesitzer, denn die Konditionen der Anschlussfinanzierung bestimmen Ihre finanzielle Belastung für das nächste Jahrzehnt. Wer passiv auf das Angebot der Hausbank wartet, verschenkt oft pures Geld. Eine proaktive und frühzeitige Planung ist der Schlüssel, um sich die bestmöglichen Zinsen zu sichern. Dieser Artikel führt Sie durch die strategischen Optionen, rechtlichen Möglichkeiten und den digitalen Prozess, um Ihre Anschlussfinanzierung für den Hauskredit rechtzeitig online zu sichern und Ihre Finanzen nachhaltig zu entlasten.
Den Zinsanstieg abfedern: Warum frühes Handeln entscheidend ist
Ihre Bank ist gesetzlich verpflichtet, Ihnen spätestens drei Monate vor Zinsbindungsende ein neues Angebot zu unterbreiten. Doch wer so lange wartet, gerät unter Zeitdruck und verpasst die Chance auf die besten Konditionen am Markt. Experten raten, sich bereits zwölf bis 36 Monate vorher mit der Anschlussfinanzierung zu befassen.
Ein Zinsunterschied von nur einem Prozentpunkt kann enorme Auswirkungen haben. Bei einer Restschuld von 150.000 Euro bedeutet das eine zusätzliche Zinslast von 1.500 Euro pro Jahr. Über eine Laufzeit von zehn Jahren summiert sich das auf 15.000 Euro.
Die aktuelle Entwicklung der Bauzinsen zeigt, dass die historisch niedrigen Zinsen der Jahre 2015 bis 2021 vorerst vorbei sind. Eine frühzeitige Auseinandersetzung mit dem Thema schützt Sie vor bösen Überraschungen und gibt Ihnen den nötigen Verhandlungsspielraum. So legen Sie den Grundstein für die Wahl der richtigen Finanzierungsstrategie.
Strategische Weichenstellung: Forward-Darlehen oder Umschuldung?
Für die Sicherung Ihrer Anschlussfinanzierung gibt es hauptsächlich drei Wege: die Prolongation, die Umschuldung und das Forward-Darlehen. Die Prolongation, also die Verlängerung bei Ihrer Hausbank, ist bequem, aber selten die günstigste Option. Eine Umschuldung oder ein Forward-Darlehen bieten oft erhebliches Sparpotenzial.
Ihre strategischen Optionen im Überblick:
Forward-Darlehen: Hiermit sichern Sie sich die heutigen Zinsen für eine Auszahlung in bis zu 66 Monaten. Dies ist sinnvoll, wenn Sie von steigenden Zinsen ausgehen, kostet aber einen Zinsaufschlag von etwa 0,01 bis 0,03 Prozentpunkten pro Monat Vorlaufzeit.
Umschuldung: Sie wechseln am Ende der Zinsbindung zu einer neuen Bank mit besseren Konditionen. Bereits ein Zinsvorteil von 0,2 Prozentpunkten kann eine Umschuldung trotz geringer Kosten für die Grundbuchabtretung lohnenswert machen.
Ein Forward-Darlehen ist eine Wette auf die Zinsentwicklung und birgt eine Abnahmepflicht, selbst wenn die Zinsen unerwartet fallen. Wägen Sie daher genau ab, ob Sie sich mit einem Forward-Darlehen langfristig binden oder die Flexibilität einer späteren Umschuldung bevorzugen. Die Kenntnis Ihrer gesetzlichen Rechte kann diese Entscheidung maßgeblich beeinflussen.
Ihr gutes Recht: Das Sonderkündigungsrecht nach § 489 BGB nutzen
Ein mächtiges Werkzeug für jeden Darlehensnehmer ist das Sonderkündigungsrecht nach § 489 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB). Unabhängig von der vereinbarten Zinsbindung können Sie jeden Baukredit nach zehn Jahren kündigen. Die Frist hierfür beträgt sechs Monate, und die Bank darf keine Vorfälligkeitsentschädigung verlangen.
Die Zehn-Jahres-Frist beginnt am Tag nach der vollständigen Auszahlung des Darlehens. Bei einer Anschlussfinanzierung oder einem Forward-Darlehen ist Vorsicht geboten: Hier zählt bereits das Datum der Vertragsunterzeichnung für den Fristbeginn. Ein Kalendereintrag für dieses Datum kann Ihnen tausende Euro an Flexibilität sichern.
Dieses Recht ermöglicht es Ihnen, auch während einer langen Zinsbindung auf ein günstigeres Zinsniveau zu reagieren und eine Umschuldung vorzunehmen. Damit umgehen Sie die oft hohen Kosten einer Vorfälligkeitsentschädigung. Mit diesem Wissen können Sie den Online-Vergleichsprozess selbstbewusst starten.
In fünf Schritten zur optimalen Online-Anschlussfinanzierung
Die Anschlussfinanzierung für Ihren Hauskredit rechtzeitig online zu sichern ist unkompliziert, wenn Sie systematisch vorgehen. Der digitale Prozess bietet Transparenz und spart Zeit. Halten Sie sich an die folgende Fünf-Schritte-Anleitung:
Bestandsaufnahme: Prüfen Sie Ihren aktuellen Darlehensvertrag. Notieren Sie die Restschuld, das Ende der Zinsbindung und den jetzigen Zinssatz.
Prolongationsangebot einholen: Fordern Sie das Angebot Ihrer Hausbank an. Es dient als wichtiger Referenzwert, ist aber selten die beste Offerte.
Markt vergleichen: Nutzen Sie einen Online-Rechner, um sich einen Überblick über aktuelle Konditionen zu verschaffen. Eine günstige Baufinanzierung findet sich oft bei einem neuen Anbieter.
Unterlagen vorbereiten: Stellen Sie alle notwendigen Dokumente zusammen. Dazu gehören in der Regel die letzten drei Gehaltsabrechnungen, der Grundbuchauszug und Ihr aktueller Darlehensvertrag.
Angebote finalisieren und abschließen: Holen Sie verbindliche Angebote von zwei bis drei Favoriten ein und entscheiden Sie sich für die beste Option.
Durch diesen strukturierten Vergleich sichern Sie sich eine solide Verhandlungsbasis und vermeiden typische Fehlerquellen.
Fazit: Proaktive Planung als Schlüssel zum Erfolg
Die Anschlussfinanzierung für Ihren Hauskredit ist kein Selbstläufer, sondern eine strategische Entscheidung. Eine frühzeitige und digitale Planung, mindestens zwölf Monate im Voraus, ist entscheidend. Sie verschafft Ihnen den nötigen Vorsprung, um Angebote ohne Druck zu vergleichen.
Nutzen Sie Ihr Sonderkündigungsrecht nach zehn Jahren und scheuen Sie den Aufwand einer Umschuldung nicht. Der Wechsel zu einem günstigeren Anbieter kann Ihre monatliche Rate senken oder die Restlaufzeit um mehrere Jahre verkürzen. Schon ein Zinsvorteil von 0,5 Prozentpunkten kann eine Ersparnis von über 10.000 Euro bedeuten.
Handeln Sie jetzt, um Ihre finanzielle Zukunft im Eigenheim aktiv zu gestalten. Eine professionelle Analyse Ihrer Situation kann dabei helfen, alle Potenziale auszuschöpfen. Lassen Sie Ihre Optionen von Experten prüfen, um eine maßgeschneiderte Lösung für Ihre Baufinanzierung zu finden.
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Weitere nützliche Links
Wikipedia erklärt den Begriff Anschlussfinanzierung im Kontext von Immobilienkrediten.
Die Bundesbank bietet Statistiken zu Zinssätzen für Wohnungsbaukredite an private Haushalte in Deutschland.
Die Bundesbank enthält Daten zu Zinssätzen und Renditen für Wohnungsbaukredite an private Haushalte und Hypothekarkredite auf Wohngrundstücke.
Die Bundesbank verweist auf ihre MFI-Zinsstatistik, die Bestände und Neugeschäfte umfasst.
Die Bundesbank bietet eine Excel-Datei mit Daten zu Hypothekenzinsen.
Das Statistische Bundesamt (Destatis) stellt ein PDF-Dokument mit experimentellen Daten zu Hypothekenverträgen bereit.
Das Statistische Bundesamt (Destatis) führt zu einer Seite über Baupreise und den Immobilienpreisindex.
FAQ
Was ist der Unterschied zwischen Umschuldung und Prolongation?
Bei einer Prolongation verlängern Sie Ihren auslaufenden Kredit bei Ihrer bisherigen Bank zu neuen Konditionen. Eine Umschuldung bedeutet, dass Sie zu einer neuen Bank wechseln, die Ihre Restschuld bei der alten Bank ablöst. Eine Umschuldung ist oft mit günstigeren Zinsen verbunden.
Lohnt sich ein Forward-Darlehen?
Ein Forward-Darlehen lohnt sich, wenn Sie in einer Phase niedriger Zinsen sind und erwarten, dass die Zinsen bis zum Ende Ihrer Zinsbindung deutlich steigen werden. Sie zahlen dafür einen Zinsaufschlag. Sinken die Zinsen entgegen der Erwartung, zahlen Sie jedoch mehr als nötig, da Sie an den Vertrag gebunden sind.
Wann kann ich meinen Baukredit nach 10 Jahren kündigen?
Gemäß § 489 BGB können Sie einen Darlehensvertrag mit Sollzinsbindung immer zehn Jahre nach dem vollständigen Empfang der Darlehenssumme kündigen. Die Kündigungsfrist beträgt sechs Monate. Eine Vorfälligkeitsentschädigung darf die Bank dann nicht verlangen.
Welche Unterlagen benötige ich für eine Anschlussfinanzierung?
Für den Vergleich und Abschluss benötigen Sie in der Regel Ihren alten Darlehensvertrag, einen aktuellen Grundbuchauszug, die letzten drei Gehaltsnachweise sowie eine Aufstellung der Restschuld zum Stichtag der Ablösung.
Kann ich eine Anschlussfinanzierung auch bei geringer Restschuld umschulden?
Ja, auch bei einer geringen Restschuld unter 50.000 Euro kann sich eine Umschuldung lohnen. Alternativ können Sie prüfen, ob eine Ablösung durch Eigenkapital oder ein Ratenkredit günstiger ist als die Prolongation bei Ihrer Hausbank.
Was passiert mit meinem KfW-Darlehen bei einer Umschuldung?
Ein KfW-Darlehen kann separat behandelt werden. Läuft es zum selben Zeitpunkt wie Ihr Hauptkredit aus, kann es mit umgeschuldet werden. Andernfalls müssen Sie es bei der KfW prolongieren oder separat umschulden. Auch für KfW-Darlehen gilt das Sonderkündigungsrecht nach zehn Jahren.








