Kredit für Pferd und Reitausrüstung: Ihr Weg zur Finanzierung
08.07.2025
Katrin Straub
Geschäftsführerin bei nextsure
Die Anschaffung eines Pferdes ist eine Investition, die schnell 20.000 Euro übersteigen kann. Ein gut geplanter Kredit macht diesen Traum realisierbar, ohne Ihre finanzielle Stabilität zu gefährden. Erfahren Sie, wie Sie die Kosten realistisch kalkulieren und die passende Finanzierung finden.
Das Thema kurz und kompakt
Die Gesamtkosten für ein Pferd umfassen nicht nur den Kaufpreis (4.000 bis über 15.000 Euro), sondern auch monatliche Unterhaltskosten von 400 bis 1.000 Euro.
Ein Ratenkredit mit freiem Verwendungszweck ist die flexibelste Finanzierungsform für Pferd und Ausrüstung, mit Laufzeiten von 12 bis 84 Monaten.
Eine Pferdehalterhaftpflicht (§ 833 BGB) und eine Pferde-OP-Versicherung (ab 22 Euro/Monat) sind unverzichtbar, um sich vor hohen finanziellen Risiken zu schützen.
Der Wunsch nach einem eigenen Pferd ist für viele eine Herzensangelegenheit. Doch neben der emotionalen Bindung sind auch erhebliche Kosten zu stemmen. Ein Freizeitpferd kostet zwischen 4.000 und 6.000 Euro, bei Sportpferden beginnen die Preise oft erst bei 15.000 Euro. Hinzu kommen Ausgaben für Ausrüstung und laufende Kosten, die monatlich bis zu 1.000 Euro betragen können. Ein Kredit für die Anschaffung eines Pferdes oder der Reitausrüstung kann hier die Lösung sein. Dieser Leitfaden zeigt Ihnen, wie Sie die Finanzierung strategisch planen, Fallstricke vermeiden und Ihren Traum auf ein solides finanzielles Fundament stellen.
Kosten realistisch kalkulieren: Was Ihr Pferd wirklich kostet
Viele unterschätzen die Gesamtkosten, die mit einem Pferd verbunden sind. Ein reines Freizeitpferd kann in der Anschaffung bereits 6.000 Euro kosten. Für die Erstausstattung mit Sattel, Trense und Decken müssen Sie zusätzlich mindestens 2.500 Euro einplanen.
Die laufenden monatlichen Kosten sind ein entscheidender Faktor für Ihre Finanzplanung. Diese setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen und können stark variieren. Rechnen Sie mit monatlichen Ausgaben zwischen 400 und 1.000 Euro.
Hier ist eine beispielhafte Aufschlüsselung der monatlichen Kosten:
Stallmiete: Je nach Region und Service zwischen 200 und 700 Euro.
Futter: Zusätzlich zum Heu fallen oft Kosten für Kraft- und Mineralfutter von 20 bis 100 Euro an.
Hufschmied: Alle sechs bis acht Wochen fallen hierfür 30 bis 150 Euro an.
Versicherungen: Eine Haftpflicht- und OP-Versicherung kostet zusammen mindestens 40 Euro pro Monat.
Tierarzt: Planen Sie für Routine (Impfungen, Wurmkuren) mindestens 33 Euro monatlich ein.
Eine sorgfältige Haushaltsrechnung ist die Basis für jeden Kreditantrag. Mit einer klaren Übersicht Ihrer Einnahmen und Ausgaben, wie sie in einer korrekten Haushaltsrechnung dargestellt wird, überzeugen Sie jede Bank. Diese genaue Kalkulation ist der erste Schritt zu einer erfolgreichen Finanzierung.
Den richtigen Kredit für Ihr Vorhaben auswählen
Für die Finanzierung eines Pferdes eignet sich ein klassischer Ratenkredit am besten. Banken bieten hierfür oft Kredite zur freien Verwendung an. Das bedeutet, Sie können das Geld flexibel für den Kaufpreis, die Ausrüstung oder sogar erste Tierarztrechnungen nutzen. Die Kreditsummen reichen typischerweise von 1.000 bis 50.000 Euro.
Die Laufzeiten für solche Kredite liegen meist zwischen 12 und 84 Monaten. Eine längere Laufzeit senkt zwar die monatliche Rate, erhöht aber die Gesamtkosten durch Zinsen. Ein effektiver Jahreszins kann bei guter Bonität bei etwa drei Prozent starten.
Vergleichen Sie immer den effektiven Jahreszins, da dieser alle Kosten des Kredits enthält. Ein Kredit mit freiem Verwendungszweck bietet Ihnen die notwendige Flexibilität. So können Sie unvorhergesehene Ausgaben, wie eine teure Operation, ebenfalls abdecken.
Die Wahl des richtigen Kreditmodells legt den Grundstein für eine tragfähige Finanzierung, doch die Banken stellen klare Anforderungen an die Kreditnehmer.
Kreditvoraussetzungen erfüllen: So überzeugen Sie die Bank
Banken in Deutschland prüfen vor einer Kreditvergabe sorgfältig Ihre Bonität. Zu den Grundvoraussetzungen gehören Volljährigkeit, ein fester Wohnsitz in Deutschland und ein deutsches Bankkonto. Ein regelmäßiges und ausreichendes Einkommen ist ebenfalls zwingend erforderlich.
Ihre Kreditwürdigkeit wird maßgeblich durch Ihren Schufa-Score bestimmt. Dieser Score prognostiziert die Wahrscheinlichkeit einer fristgerechten Rückzahlung. Ein negativer Eintrag kann eine Kreditzusage erheblich erschweren. Banken bewerten zudem Ihre Einnahmen- und Ausgabensituation, um Ihre finanzielle Belastbarkeit zu prüfen.
Unser Experten-Tipp: Eine saubere Schufa-Auskunft ist entscheidend. Sie können einmal pro Jahr eine kostenlose Selbstauskunft anfordern, um Ihre Daten auf Korrektheit zu prüfen. Falsche oder veraltete Einträge sollten Sie umgehend korrigieren lassen.
Ein unbefristeter Arbeitsvertrag erhöht Ihre Chancen auf eine Kreditzusage deutlich. Mit einem Online-Rechner für Ihre Kreditrate können Sie vorab prüfen, welche Belastung Ihr Budget verträgt. Sobald die Finanzierung steht, rückt die Absicherung Ihres wertvollen Tieres in den Fokus.
Risiken absichern: Unverzichtbare Versicherungen für Pferdehalter
Als Pferdehalter haften Sie für alle Schäden, die Ihr Tier verursacht, unbegrenzt mit Ihrem Privatvermögen. Dies ist in § 833 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) geregelt. Eine Pferdehalterhaftpflichtversicherung ist daher unerlässlich und schützt Sie vor den finanziellen Folgen von Personen-, Sach- und Vermögensschäden.
Die Kosten für eine solche Versicherung beginnen bei etwa 70 Euro pro Jahr. Eine weitere wichtige Absicherung ist die Pferde-OP-Versicherung. Tierärztliche Eingriffe können schnell mehrere tausend Euro kosten. Eine Kolik-Operation schlägt beispielsweise mit 6.000 bis 10.000 Euro zu Buche.
Eine gute OP-Versicherung ist bereits ab 22 Euro pro Monat erhältlich und übernimmt die Kosten für Operationen, Nachsorge und Medikamente. Folgende Punkte sind bei der Wahl der Versicherung wichtig:
Deckungssumme: Sie sollte ausreichend hoch sein, um auch teure Operationen abzudecken.
GOT-Satz: Die Versicherung sollte mindestens den zweifachen Satz der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) erstatten.
Selbstbeteiligung: Eine geringe Selbstbeteiligung von beispielsweise 250 Euro ist oft sinnvoll.
Freie Tierarztwahl: Sie sollten die Klinik oder den Tierarzt frei wählen können.
Unser Experten-Tipp: Achten Sie darauf, dass auch das Fremdreiterrisiko in Ihrer Pferdehalterhaftpflicht mitversichert ist. Eine umfassende Pferde-OP-Versicherung schützt Sie vor dem finanziellen Ruin. Mit diesen Absicherungen im Rücken können Sie den Kreditantragsprozess beruhigt angehen.
Teure Fehler vermeiden: Worauf Sie bei der Finanzierung achten sollten
Ein häufiger Fehler ist der Abschluss einer teuren Restschuldversicherung. Diese Versicherung soll bei Arbeitslosigkeit oder Arbeitsunfähigkeit einspringen, kann die Kreditkosten aber um bis zu 13 Prozent der Darlehenssumme erhöhen. Oft sind die Leistungen durch lange Wartezeiten und Ausschlussklauseln stark eingeschränkt.
Eine separate Risikolebens- oder Berufsunfähigkeitsversicherung ist meist die günstigere und bessere Alternative. Diese bieten einen umfassenderen Schutz zu deutlich niedrigeren Beiträgen. Prüfen Sie genau, ob eine Restschuldversicherung wirklich notwendig ist.
Vorsicht ist auch bei Lockangeboten mit extrem niedrigen Zinsen geboten. Diese gelten oft nur für Kreditnehmer mit exzellenter Bonität. Der individuell angebotene Zinssatz kann am Ende deutlich höher ausfallen. Holen Sie daher immer mehrere verbindliche Angebote ein.
Vermeiden Sie Kredite ohne Schufa-Prüfung, da diese oft mit extrem hohen Zinsen von über zehn Prozent verbunden sind. Sollte es zu unvorhergesehenen Tierarztkosten kommen, ist es gut zu wissen, wie ein Kredit für Tierarztrechnungen funktioniert. Eine solide Finanzierung und Absicherung sind der Schlüssel zu ungetrübter Freude an Ihrem Pferd.
Jetzt individuelle Risikoanalyse anfordern
Der Traum vom eigenen Pferd ist mit sorgfältiger Planung und der richtigen Finanzierung realisierbar. Eine durchdachte Strategie schützt Sie vor finanziellen Überraschungen und sichert Ihnen langfristig Freude an Ihrem Tier. Unsere Mission bei nextsure ist es, Ihnen maßgeschneiderte und verständliche Absicherungslösungen anzubieten.
Lassen Sie Ihre Versicherungssituation kostenfrei prüfen und erhalten Sie konkrete Optimierungsvorschläge. Wir helfen Ihnen, die passenden Versicherungen für sich und Ihr Pferd zu finden, damit Sie sich voll und ganz auf das Glück auf vier Hufen konzentrieren können. Fordern Sie jetzt Ihre individuelle Risikoanalyse an.
Weitere nützliche Links
Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) bietet Zahlen und Fakten rund um den Pferdesport und die Pferdehaltung in Deutschland.
Statista enthält eine Umfrage in Deutschland zum persönlichen Besitz von Pferden und gibt Einblicke in die Verbreitung.
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) stellt einen Artikel über Pferdehaltung bereit, der sich mit landwirtschaftlichen und umweltrelevanten Aspekten befasst.
Tierschutz Hessen informiert darüber, dass der Kauf eines Pferdes nur der Anfang der Verantwortung ist und welche Pflichten damit verbunden sind.
Statista bietet umfassende Statistiken und Informationen zum Thema Kredite und Schulden in Deutschland.
Deutsche Bundesbank veröffentlicht Zinssätze und Renditen für Konsumentenkredite an private Haushalte, insbesondere Ratenkredite.
Wikipedia bietet einen detaillierten Artikel über die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN), ihre Geschichte und Aufgaben.
Bundestierärztekammer stellt Informationen zum Recht aus Sicht der Tierärzteschaft bereit, relevant für Pferdehalter.
FAQ
Kann ich einen Kredit für ein Pferd auch mit nicht optimaler Bonität bekommen?
Ja, einige Anbieter ermöglichen eine Finanzierung auch bei nicht optimaler Bonität. Die Zinsen können hier jedoch höher ausfallen. Ein zweiter Kreditnehmer mit guter Bonität kann die Chancen auf eine Zusage und bessere Konditionen deutlich verbessern.
Deckt der Kredit auch die Kosten für Reitausrüstung ab?
Ja, ein Ratenkredit zur freien Verwendung kann flexibel eingesetzt werden. Sie können damit sowohl den Kaufpreis des Pferdes als auch die Kosten für Sattel, Trense und weiteres Zubehör finanzieren.
Was passiert mit dem Kredit, wenn ich das Pferd verkaufen muss?
Die meisten Kredite können Sie jederzeit durch Sondertilgungen oder eine vollständige Rückzahlung vorzeitig ablösen. Wenn Sie das Pferd verkaufen, können Sie mit dem Erlös den Kredit begleichen. Prüfen Sie die Vertragsbedingungen auf eventuelle Vorfälligkeitsentschädigungen.
Welche Laufzeit sollte ich für einen Pferdekredit wählen?
Die Laufzeit hängt von Ihrer finanziellen Situation ab. Eine kürzere Laufzeit (z.B. 36 Monate) bedeutet höhere Raten, aber niedrigere Gesamtkosten. Eine längere Laufzeit (z.B. 84 Monate) senkt die monatliche Belastung, macht den Kredit aber insgesamt teurer.
Warum ist eine Pferdehalterhaftpflicht so wichtig?
Nach § 833 BGB haften Sie als Tierhalter für alle Schäden, die Ihr Pferd verursacht, unbegrenzt mit Ihrem Privatvermögen. Eine Haftpflichtversicherung schützt Sie vor potenziell existenzbedrohenden Schadensersatzforderungen.
Kann ich eine teure Tierarztrechnung auch über einen Kredit finanzieren?
Ja, ein Ratenkredit kann auch zur Finanzierung einer unvorhergesehenen, teuren Tierarztrechnung oder Operation genutzt werden. Einige Anbieter haben sich auf solche Fälle spezialisiert. Eine gute Pferde-OP-Versicherung ist jedoch die bessere Vorsorge.








